Pipeline, Island

AFP/HALLDOR KOLBEINS

Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Energie aus der Hölle. Island spielt mit Magma.
Von Karl Urban

Im August 2016 begann im Südwesten Islands ein wagemutiges Experiment: Eine Bohrung, so tief wie nie zuvor in heißes vulkanisches Gestein. Bisher wagten sich isländische Energieversorger nur in flachere Gesteinsschichten. Nun lautet das Ziel, dem flüssigen Magma möglichst nah zu kommen, um besonders heißen und damit energiereichen Dampf zu fördern. Island will flüssiges Magma für Erdwärmekraftwerke nutzen.

Ohne Risiko ist das nicht: Bei einem Versuch bohrten die Forscher versehentlich direkt ins Magma, wodurch der Bohrer steckenblieb. Auch ein Vulkanausbruch aus einem Bohrloch wäre möglich. Wenn es aber gelänge, die Gluthitze technisch zu beherrschen, ließe sich in Vulkangebieten die Ausbeute der Erdwärmekraftwerke vervielfachen - nicht nur in Island, sondern weltweit.

Sendereihe