Herbert Marcuse

dpa

Salzburger Nachtstudio

Herbert Marcuse, der Denker der Revolution.
Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger

"Seien wir realistisch, verlangen wir das Unmögliche" lautete eine der Inschriften an der Pariser Sorbonne zur Zeit der Studentenrevolte. Einer ihrer Führer und Vordenker war der bedeutende Philosoph und Gesellschaftstheoretiker der "Frankfurter Schule" Herbert Marcuse.

Im Gegensatz zu Max Horkheimer und Theodor W. Adorno engagierte er sich für die Studentenbewegung der späten 1960er Jahre und wurde zu einem der wichtigsten Theoretiker der Neuen Linken. Sein Essay "Repressive Toleranz" und andere Untersuchungen zur Situation von Gesellschaft und Herrschaftsstrukturen fanden Aufnahme in der Studentenbewegung Ende der 1960er Jahre.

In seinem Werk "Der eindimensionale Mensch" zeichnet er ein düsteres Bild einer totalitären Gesellschaft. Nach Marcuse ist gesellschaftliche Revolution verbunden mit Veränderungen im Bewusstsein der Menschen und in deren sinnlicher Wahrnehmung. Diesbezüglich setzte er auf die verändernde Kraft von Kunst oder die Frauenbewegung. Seine Stimme wurde lange Zeit nicht mehr gehört.

Im Gespräch mit Philosophen der Gegenwart, unter ihnen Konrad Paul Liessmann und jenen, die auch bei den Salzburger Humanismusgesprächen zu Gast waren, erinnert Elisabeth J. Nöstlinger an die Thesen von Herbert Marcuse und hinterfragt ihre Gültigkeit in unserer Zeit.

Eine Sendung im Rahmen des Schwerpunkts "Baujahr 67 - Zeitreisen mit Ö1".

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