Kunstradio - Radiokunst

Der aus Portugal stammende Musiker und Künstler Joao Castro Pinto performt "The No Land Soundscape Project" live im Hörspielstudio des Wiener Funkhauses.

Das No Land Soundscape Projekt ist eine Radiokunstperformance, die sich den Bestimmungen der Notwendigkeit entzieht die Umgebung und ihren Kontext oder das akustische Terrain genau zu erörtern. Indem es sich zum Beispiel gegen die Absicht wendet den Versuch zu unternehmen einen tatsächlichen Klangraum als eine Art von Audiopostkarte zu reproduzieren, gegen eine Art von Soundtourismus. Für Castro Pinto ist die Soundscapes Komposition eine freie Form der elektroakustischen Komüposition, die auf der künstlerischen Wiederherstellung von Feldaufnahmen und Klanglandschaften beruht, die alle möglichen Soundaspekte von Regionen in aller Welt berücksichtigt.

Dieses Radiokunst-Stück wird als live Komposition im Hörspielstudio RP4 des Wiener Funkhauses als Klanglandschaft ohne konkreten Bezugsort (in Bezug auf den Titel "No Land Soundscape") uneingeschränkt von Soundsignalen, Soundmarkierungen und Grundtönen entstehen. Ein Versuch einen neuen akustischen Blick auf die Soundscape der Welt zu werfen, eine Klangmeditation auf der Suche nach Raum, Zeit, Identität und deren Zusammenhänge.

Joao Castro Pinto verwendet als Ausgangsmaterial seine Feldaufnahmen aus unterschiedlichsten Ländern und Orten, Aufnahmen von urbanen bis hin zu ländlichen Umgebungen, Ausschnitte aus Soundscapes und Grammophonplatten, sowie Auszüge aus Konferenzen mit Schwerpunkt auf das Thema Soundscape. Geräusche von den im ORF Hörspielstudio vorhandenen Requisiten, die sowohl im Vorfeld bereits aufgenommen wurden, als auch live während der Performance zum Einsatz kommen. Der Künstler wird alle diese Elemente live während seiner Performance mischen und philosophische und ästhetische Fragen nach der Bedeutung des Soundscape-Konzeptes stellen.

Der Hauptzweck des No Land Soundscape Projektes ist es neue auditive Erzählungen zu entwickeln, die nicht wie die "reine" Tonaufnahme Landkarten von realen Räumen und Ereignissen abbildet, sondern klarere sinnliche Empfindungen, die von den verwendeten Geräuschquellen ausgelöst werden.
Das Ziel ist es einen improvisierten Klangraum zu formen - von den aktuellen Orten der gesampelten Sounds zu den unbekannten Raum der Komposition: ein Feld aus Möglichkeiten und Kräften, deren semantische Beziehungen vom Künstler aufgezeigt werden, die vom Publikum hinterfragt, bestätigt oder denen widersprochen werden kann.

Zuhören und wahrnehmen sind subjektive Formen des Schaffensprozesses und das Eintauchen in die akustischen Ereignisse der Welt ist eine der Essenzen des being-in-the-world (Heidegger). Ein Zustand des Seins voller Wunder und akustischer Genüsse.

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