Tonspuren

Die Netze sind ausgelegt. Der Fischer und Schriftsteller Hans Eichhorn

In seinem Fischerhaus am oberösterreichischen Attersee hat der Berufsfischer Hans Eichhorn zu schreiben begonnen - ursprünglich in der Hoffnung, sich mit der Literatur von der Fischerei emanzipieren zu können. Feature von Barbara Zeithammer

1983 ist sein erstes Gedicht in einer Literaturzeitschrift erschienen, 1993 sein erstes Buch. Der Wunsch, die Fischerei aufzugeben, ist der "Integration" gewichen, wie er es nennt, und das Schreiben beginnt nach wie vor häufig am Balkon des Fischerhauses vor der Ausfahrt zu den Netzen früh am Morgen.

Wie beim Fischen setzt Hans Eichhorn auch beim Schreiben auf den Zufall - "jedes Wollen verpasst dem Satz einen Maulkorb" - und verfährt mit den Sätzen wie mit den Netzen: "bis ein Satz auftaucht, der so etwas wie Beute sein kann, der sich in den anderen Sätzen verhängt und der dann herausgezogen wird".

Was er dabei herauszieht, ist manchmal poetisch, philosophisch, humorvoll, skurril oder schlicht und einfach verwirrend - "nur nicht mit Logik die Sache verderben". Hans Eichhorn erzählt in vielen seiner Gedichte, Dramolette und Erzählungen keine stringenten Geschichten mit "ordentlichen" Figuren sondern beschreibt die kleinen Dinge, Szenen, Alltagsbeobachtungen. "Das Wahrnehmen ist kein Honiglecken".

Sendereihe

Gestaltung

  • Barbara Zeithammer