Vom Leben der Natur

Eisbären und Klimawandel

Auf den Spuren der Eisbären.
Der Zoologe Harald Schwammer über den Lebensraumverlust einer bedrohten Tierart - eine Sendung zur ORF-Initiative "Mutter Erde - zum Thema Klima".
Teil 3: Drastische Auswirkungen
Gestaltung: Renate Pliem

"Eisbären sind sehr sensible Tiere", sagt der Zoologe Harald Schwammer vom Tiergarten Schönbrunn - "und sie leben in einer klimatisch äußerst sensiblen Region, der Arktis". Infolge des Klimawandels schmilzt den großen Säugetieren das Eis quasi "unter den Pfoten weg". Doch nur auf Packeis können die Eisbären zu ihren Beutetieren gelangen. An den Atemlöchern von Robben warten sie stundenlang auf ihre Chance.

Doch die Hungerzeit wird immer länger: Dauerte die eisfreie Sommerperiode früher drei bis vier Monate, so hat sich diese Spanne - durch den Klimawandel - auf bis zu sieben Monate erhöht. Diese dramatische Veränderung zwingt die Eisbären dazu, länger auf dem Festland zu bleiben - und so geraten sie auch mit den Menschen in Konflikt.

Ein internationales Forschungsprojekt von Polar Bears International (PBI), das der Tiergarten Schönbrunn unterstützt, hat zum Ziel, die saisonalen Wege der Eisbären zu untersuchen. Wohin bewegen sich die Tiere? Wo bauen sie ihre Wurfhöhlen? Eisbären werden für etwa zwölf Monate mit Satellitensendern ausgestattet. Mit den gesammelten Daten will PBI voraussagen, wo die Eisbären in Zukunft leben werden und ob sie mit den geänderten Umweltbedingungen überhaupt eine Überlebenschance haben.

Service

Dr. Harald Schwammer
Stv. Direktor, zoolog. Abteilungsleiter
https://www.zoovienna.at

Artenschutzprojekt Eisbär
Polar Bears International
Bear Tracker Map

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