GROSSMANN
Hörbilder
Das Radiofeature. Gerhard Zauner: Der Unterwasserpionier vom Hallstätter See.
Abgetaucht. Die Unterwasserwelt des Gerhard Zauner. Von Ernst Weber.
In der Reihe "Abgetaucht. Geschichten vom Wasser". Im Ö1 Online-Auftritt begleitet von Arbeiten der Fotokünstlerin Silvia Maria Grossmann.
1. Juli 2017, 09:05
"Wer noch ein Abenteuer auf dieser Welt erleben will, wird's nur unter Wasser erleben" - davon ist der Pionier der österreichischen Taucherszene überzeugt. Mit bloßen Händen hat Gerhard Zauner seit den 1960er Jahren Relikte vergangener Epochen aus dem Schlamm der Salzkammergutseen zutage befördert. Propaganda- und Kriegsmaterial aus der Zeit des Nationalsozialismus, Orden, Ringe, Falschgeld.
Die sagenumwobenen Goldschätze, die sich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Toplitzsee befinden sollen, sind dem Taucher allerdings bisher verborgen geblieben. Doch sei's drum. Er hat zwar nicht Reichtum, dafür aber Ansehen erlangt.
In seinem Tauchergasthof in Hallstatt verkehrte Prominenz aus aller Welt - von Leni Riefenstahl bis Jacques Cousteau. Das kleine Museum, in dem er seine Fundstücke versammelt, ist gut besucht, und Menschen in Neopren-Anzügen kommen aus aller Welt, um sich von ihm durchs schillernde Unterwasserreich führen zu lassen. Vorbei an versunkenen Kreuzfahrtschiffen, Autowracks (darunter auch sein eigenes) oder seltenen Fischen.
Gerhard Zauner hat in jeder Hinsicht seinen Ideal-Beruf gefunden: Vielen Tauchern sind die vier Grad Celsius in dreißig Meter Tiefe schlichtweg zu kalt. Den stämmigen Sportler Zauner schützt sein Körpergewicht. "Ich bringe mitunter 140 Kilo auf die Waage. Tatsache ist, dass ich im Wasser nie friere".
Sound: Philip Scheiner
Redaktion und Produktion: Eva Roither
