Eine Person ladet eine Pistole

APA/HANS KLAUS TECHT

Punkt eins

Brauchen wir ein strengeres Waffengesetz?

Im Visier: Waffen im Privatbesitz.
Gäste: Mag. Franz Eigner, Vizedirektor der Wiener Polizei, Markus Schwaiger, Waffenhändler, und Roman Grafe, Sprecher der Initiative "Keine Mordwaffen als Sportwaffen!"
Moderation: Elisabeth Scharang.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Bei zwei Drittel aller Gewalttaten im Familienkreis sind in Österreich rechtmäßig erworbene Schusswaffen im Spiel. Wer kann hierzulande eine Waffe erwerben? Ist der legale Zugang für Privatpersonen zu Schusswaffen zu niederschwellig?
"Wollen Sie eine Pistole, so reicht es, wenn Sie sich ein bis zwei Stunden lang den Vortrag eines Waffenhändlers anhören und dann fünf Schüsse abgeben; ob sie treffen oder nicht ist unwichtig. Alle fünf Jahre kommt die Polizei vorbei und überprüft, ob Sie die Waffe auch brav verwahrt haben," kritisiert der Wiener Waffenhändler Markus Schwaiger die gängige Praxis als zu lasch.
In Punkt Eins erzählt Schwaiger über die Gründe seiner Kund/innen, sich eine Schusswaffe zu besorgen und wie sich das Bewaffnungsverhalten verändert hat.

Das Jahr 1998 markierte den Höhepunkt an Waffenbesitzkarten in Österreich mit 244.000 Stück. Seitdem gab es einen starken Rückgang. Erst 2015 erhöhte sich die Zahl dann auf rund 160.000, Tendenz seither leicht steigend. Laut einer Studie des Instituts für Sicherheitsforschung spielt die Flüchtlingskrise und das subjektive Sicherheitsgefühl bzw. Unsicherheitsgefühl eine wesentliche Rolle für den Anstieg. Wie verändert eine Pistole im Schrank das Verhalten ihres Besitzers? Und ist es legitim, zum Schutz des materiellen Eigentums zu einer Waffe zu greifen?
Die Regierung hat auf Grund der Terroranschläge in Europa das Waffengesetz im Herbst letzten Jahres geändert: Österreichische Polizist/innen dürfen nun auch privat ihre Dienstwaffen führen. Wie groß ist der Druck auf die Sicherheitsbeamt/innen, auch in der Freizeit jederzeit einsatzbereit sein zu müssen? Und wer garantiert dafür, dass die Dienstwaffen von rund 30.000 Polizist/innen österreichweit ausschließlich für Sicherheit sorgen?

In Deutschland sind 6 Millionen Schusswaffen in privater Hand; das sind ein paar Millionen zu viel, findet Roman Grafe. Als Sprecher der Initiative "Keine Mordwaffen als Sportwaffen!" kämpft er dafür, dass tödliche Sportwaffen verboten werden. Die Initiative hat sich nach dem Amoklauf an einer deutschen Schule in Winnenden 2009 gegründet, um seither die deutsche Bundesregierung zu einem schärferen Waffengesetz zu drängen.

Soll man den privaten Besitz von Waffen verbieten? Oder spielt man dadurch dem illegalen Waffenhandel in die Hände und bringt noch mehr Nebel in die ohnehin schlecht einsehbaren privaten Waffenschränke?

Elisabeth Scharang diskutiert mit Franz Eigner, Vizedirektor der Wiener Polizei, Markus Schweiger, Roman Grafe und Hörer/innen.

Sie erreichen uns per Mail an punkteins(at)orf.at oder live während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich.

Sendereihe

Playlist

Urheber/Urheberin: Manu Katché
Titel: Unstatic
Ausführender/Ausführende: Manu Katché
Länge: 02:14 min
Label: Anteprima

Urheber/Urheberin: Avishai Cohen
Titel: Lost Tribe
Ausführender/Ausführende: Avishai Cohen Trio
Länge: 02:18 min
Label: Rykodisc

Urheber/Urheberin: Manu Katché
Titel: Ride Me Up
Ausführender/Ausführende: Manu Katché
Länge: 02:22 min
Label: Anteprima

Urheber/Urheberin: Emil Brandquist
Titel: Soaring (davon 1:24 unterlegt)
Ausführender/Ausführende: Emil BrandquistTrio
Länge: 03:01 min
Label: Skip Records

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