Radiokolleg - Musikalische Transzendenz

Ligeti, Messiaen, Schnittke (2). Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Schwebende Klangfelder, Auflösung des Rhythmus, ein befreite, weite Sphäre: Der österreichisch-ungarische Komponist György Ligeti beschrieb sein 1966 geschaffenes Werk "Lux Aeterna" für einen 16-stimmigen Chor als eine Musik, die keine Ereignisse schafft, sondern einen ausgedehnten musikalischen Raum schafft. Den religiösen Text (Lux aeterna - Ewiges Licht) kann man auch kosmisch deuten. So verwendete Stanley Kubrick das Werk in seinem Film "2001. A Space Odyssey". Bei den Salzburger Festspielen 2017 wurde Lux Aeterna im Rahmen der Ouverture Spirituelle mit dem Titel "Verklärung" aufgeführt. Auch zwei weitere Werke aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Olivier Messiaens "Die Verklärung von Jesus Christus" und Alfred Schnittkes "Konzert für Chor" beschäftigten sich mit Aspekten der Transzendenz in der Musik. Schnittkes 1986, also noch zu Sowjetzeiten, uraufgeführtes "Konzert für Chor" ist zwar der russisch-orthodoxen Kirchenmusik verpflichtet, doch der Komponist denkt und entwickelt die Tradition weiter.

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