Plattenbau in Bulgarien

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Radiokolleg - Der arme Osten der EU

Rumänien und Bulgarien (1). Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

2007 traten Rumänien und Bulgarien der EU bei. Schon damals gab es skeptische Stimmen bezüglich der Europareife der beiden Länder. Zehn Jahre später bilden Rumänien und Bulgarien in fast allen Statistiken das Schlusslicht: Sie sind nicht nur die ärmsten innerhalb der EU, sie sollen auch die korruptesten und unglücklichsten sein.

Rechtsstaatlichkeit und die Unabhängigkeit der Justiz sind zwei Bereiche, in denen Expert/innen weiterhin gravierende Mängel feststellen. In den Analysen tauchen aber durchaus unterschiedliche Meinungen auf. Die einen sehen vor allem die Probleme und vertreten die Ansicht, die EU selbst habe sich lediglich Probleme eingehandelt und auch Bulgarien und Rumänien selbst seien überfordert mit der Zugehörigkeit zur EU.

Andere hingegen verweisen auf die schwierige Ausgangslage und die Fortschritte, die die beiden Staaten gemacht hätten. Immerhin haben sich relativ stabile Demokratien entwickelt und auch wirtschaftlich würden sich positive Trends abzeichnen. Neben Korruption und oligarchischen Strukturen behindern jedoch vor allem strukturelle Mängel im Bildungsbereich eine bessere Entwicklung. Dabei könnten gute Fremdsprachenkenntnisse sowie das geringe Lohnniveau Bulgarien zu einem attraktiven Outsourcing-Standort machen.

Doch dafür müssten diverse Hindernisse für Investor/innen beseitigt werden. Derartige Strukturprobleme verhindern auch, dass Bulgarien beispielsweise seinen EU-Förderrahmen voll ausschöpft. Auch in Rumänien behindern Faktoren wie ineffiziente Verwaltung und unzureichende Infrastruktur die Absorption von EU-Mitteln.

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