Jamie Barton und Angela Meade

METROPOLITAN OPERA/KEN HOWARD

Vincenzo Bellini: "Norma"

Mit Angela Meade (Norma), Jamie Barton (Adalgisa), Joseph Calleja (Pollione), Matthew Rose (Oroveso), u.a.
Chor und Orchester der Metropolitan Oper New York; Dirigent: Joseph Colaneri (zeitversetzte Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera New York)

Die Rolle der Norma in Vincenzo Bellinis gleichnamiger Oper wurde von vielen Sängerinnen als eine der größten Herausforderungen im Sopranfach charakterisiert - und ganz unterschiedliche Stimmtypen hat man in den vergangenen Jahrzehnten in dieser fordernden Partie erleben können: dramatische Stimmen ebenso wie leichtere Koloratursoprane, Künstlerinnen, die eher im Belcanto-Fach beheimatet sind, genauso aber auch Interpretinnen, die sonst eher Wagner- und Strauss-Partien oder das dramatischere italienische Fach gesungen haben.

In letztere Gruppe gehört die Norma der heutigen MET-Liveübertragung: die 1977 in Centralia, im US-Bundesstaat Washington geborene Sopranistin Angela Meade. An vielen großen Bühnen der Welt hat sie Erfolge gefeiert, in einem Repertoire von Mozart bis Cilea. Und immer wieder hat die internationale Kritik ihr warmes Timbre sowie ihre Ausdrucksqualitäten und ihre Rollenidentifikation hervorgehoben. An ihrer Seite sind die, aus Georgia stammenden, Mezzosopranistin Jamie Barton als Adalgisa, der maltesische Tenor Joseph Calleja als Pollione und der britische Bassist Matthew Rose als Oroveso zu erleben. Der US-Amerikaner Joseph Colaneri ist der Dirigent der heutigen Vorstellung, es handelt sich um die 167. Aufführung der "Norma" in der langen Geschichte der Met und zwar in einer Neuproduktion des schottischen Regisseurs Sir David McVicar, die am 25. September dieses Jahres am ersten Opernhaus New Yorks Premiere hatte.

Nachdem die Oper "La Sonnambula" im März 1831 in der Mailänder Scala erfolgreich über die Bühne gegangen war, sahen sich Vincenzo Bellini und sein Librettist Felice Romani dem Problem gegenüber, rasch einen Stoff für eine neue Oper zu finden, deren Premiere an der Scala bereits für den 26. Dezember 1831 angesetzt war. Der 1788 in Genua geborene Felice Romani schrieb seit 1813 Textbücher und war in allen Genres von Opera seria bis hin zur Opera buffa derart versiert, dass er zum wichtigsten und kreativsten Librettisten seiner Zeit wurde. Jeder Opernkomponist von Bedeutung wollte mit ihm zusammenarbeiten, sodass er regelmäßig an mehreren Libretti gleichzeitig arbeitete und Liefertermine nur in Ausnahmefällen einhielt.

Romani war nicht nur literarisch umfassend gebildet, sondern er war zudem auch mit den Romanen und Stücken zeitgenössischer Autoren wie Victor Hugo und Lord Byron bestens vertraut. Seine eigene Vorliebe galt dem Geschmack der Zeit entsprechend, der französischen Literatur. Und auch die "Norma" ist französischen Ursprungs: Am 6. April 1831 wurde im Pariser Théâtre de l'Odéon, der zweiten Spielstätten der ComédieFrançaise, die fünfaktige Tragödie "Norma" von Alexandre Soumet mit sensationellem Erfolg uraufgeführt, ein Stoff für den sich Bellini und Romani gleichermaßen begeisterten. Die Spielzeit an der Scala wurde, wie geplant, am 26. Dezember 1831 mit der Premiere von "Norma" eröffnet mit Giuditta Pasta als Norma, Giulia Grisi als Adalgisa und Domenico Donzelli als Pollione.

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Vincenzo Bellini/1801-1835
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Felice Romani/1788-1865
Titel: NORMA / Oper in 2.Akten
(zeitversetzte Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera New York)
Solist/Solistin: Angela Meade /Norma
Solist/Solistin: Jamie Barton /Adalgisa
Solist/Solistin: Joseph Calleja /Pollione
Solist/Solistin: Matthew Rose /Oroveso
Solist/Solistin: Michelle Bradley /Clotilde
Solist/Solistin: Adam Diegel /Flavio
Chor: Chor der Metropolitan Oper New York
Orchester: Orchester der Metropolitan Oper New York
Leitung: Joseph Colaneri
Länge: 152:25 min
Label: MET/2017-2018/003

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