Thomas Wieser

AFP/RAIGO PAJULA

Europa-Journal

"Mister Euro", Griechenland, Tschechien, Straßburg

"Mister Euro", Thomas Wieser, geht in Pension +++ Vom Elend der Flüchtlingsfrauen in Griechenland +++ Tschechien vor der Präsidentenwahl +++ Straßburg: EU-Abgeordnete in Weihnachtsstimmung - Moderation: Agathe Zupan


"Mister Euro", Thomas Wieser, geht in Pension

Sie ist so etwas wie eine europäische Krisenfeuerwehr für die gemeinsame Währung, den Euro: Die Arbeitsgruppe der Eurostaaten in Brüssel, ein Beamtengremium, das die Sitzungen der Euro- Finanzminister vorbereitet. Chef dieser Gruppe war in den letzten fünf Jahren der Österreicher Thomas Wieser, ein ehemaliger Sektionschef im österreichischen Finanzministerium. Thomas Wieser hat in den entscheidenden Jahren der Eurokrise eine wichtige Rolle gespielt, vor allem, als es um die Stabilisierung Griechenlands ging. Im Gespräch mit Peter Fritz in Brüssel zieht er Bilanz über die Krisenjahre und gibt Empfehlungen für Europas Zukunft.


Vom Elend der Flüchtlingsfrauen in Griechenland

Seit dem EU-Türkei-Abkommen kommen deutlich weniger Flüchtlinge in Griechenland an. Dennoch riskieren weiter Menschen ihr Leben, um Europa zu erreichen. Weil die Grenzen geschlossen sind, sitzen sie allerdings in Griechenland fest. Mit vielerlei Konsequenzen. So sind etwa die Hotspots auf den Inseln hoffnungslos überfüllt. Die Leidtragenden sind die Schwächeren unter den Flüchtlingen. Allein reisende Frauen etwa, manchmal schwanger, manchmal Opfer sexueller Gewalt, mit ihren minderjährigen Kindern, auf die sie aufpassen müssen. Aber auch auf dem griechischen Festland ist die Lage für Frauen nicht rosig. Nun hat die internationale Hilfsorganisation Care einen ausführlichen Report über die Lage von Flüchtlingsfrauen in Griechenland vorgelegt. Ihre Ergebnisse seien ein Weckruf für alle, denen Frauenrechte und der Schutz von Flüchtlingen am Herzen liegen, heißt es darin. Alkyone Karamanolis hat in Athen mit Flüchtlingsfrauen gesprochen, die auf sich allein gestellt sind.


Tschechien vor der Präsidentenwahl

Am 12. und 13. Jänner finden in Tschechien Präsidentenwahlen statt. Das amtierende Staatsoberhaupt Milos Zeman bewirbt sich um eine zweite Amtsperiode, obwohl er alles andere als unumstritten ist. Der frühere Sozialdemokrat hat eine eigene linkspopulistische Partei gegründet, was ihn aber nicht davon abhält, auch bei rechtsradikalen Parteien aufzutreten. Seine Wähler sind weniger in den großen Städten wie Prag und Brünn zu finden, als vielmehr in der Provinz. Zeman will in der Außenpolitik eine wichtige Rolle spielen, er sucht engen Kontakt mit Russland und China. Auch in der Innenpolitik zieht er die Fäden: So hat er erst vor wenigen Tagen den umstrittenen Oligarchen Andrej Babis zum Premierminister ernannt, obwohl gegen Babis ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdachts anhängig ist. Die meisten Gegenkandidaten von Zeman haben bereits angekündigt, dass sie, sollte es zu einem zweiten Wahlgang kommen, den verbliebenen Gegenkandidaten von Milos Zeman unterstützen wollen. (Kilian Kirchgeßner)


Straßburg: EU-Abgeordnete in Weihnachtsstimmung

In den oft recht nüchternen und funktionalen EU-Gebäuden in Vorweihnachtsstimmung zu kommen, ist schwierig - doch die elsässische Stadt Straßburg, Sitz des EU-Parlaments, hat immerhin den ältesten Weihnachtsmarkt Frankreichs zu bieten: Seit 1570 gibt es den berühmten "Christkindelsmärik", der jährlich rund zwei Millionen Besucher und Besucherinnen anzieht und eine wahre Institution ist: 300 Hütten werden aufgebaut, das gesamte pittoreske Zentrum ist festlich geschmückt und erleuchtet; Straßburg wirbt damit, "Capitale de Noël", also Weihnachtshauptstadt Europas zu sein. Elisa Vass hat den Weihnachtsmarkt mit vier österreichischen EU-Abgeordneten besucht.

Sendereihe