Weltliches und Kosmisches

17. Jänner 2018, 14:05

Der 34-jährige, in New York geborene, James Feddeck, ein ehemaliger Welser-Möst-Assistent in Cleveland, gab mit diesem Konzert sein Debüt beim Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Feddeck studierte Oboe, Klavier, Orgel und Dirigieren am Oberlin Conservatory of Music. Besonders wegen seines Engagements für die Symphonien von Anton Bruckner hat er sich einen Namen gemacht.


1919, der Schock des Neuen: Holsts "Die Planeten"

Der Abend in der Liverpool Philharmonic Hall begann mit Leonard Bernsteins Suite aus seiner Musik zum 1954 mit dem "Academy Award", dem "Oscar", ausgezeichneten Elia- Kazan-Film "On the Waterfront" und endete mit Gustav Holsts Orchestersuite "Die Planeten". Diese brillant instrumentiere Musik versucht Feddeck mit Orchestern so zu spielen, als sei sie "gegenwärtig, um den schockierenden Effekt nachvollziehbar zu machen, den die damals neuartige Musik", vor allem "Mars, the Bringer of War", bei der öffentlichen Uraufführung 1919 gehabt haben soll.


Das Ende ist überhaupt nicht glücklich

"Neptune, the Mystic", die Schlussnummer, mit zwei dreistimmigen Frauenchören, soll sogar Ohnmachtsanfälle im Publikum ausgelöst haben. Weitere Aufführungen waren zunächst unvollständig, was Holst, seiner Tochter Imogen zufolge, gar nicht goutierte, obwohl er selbst zustimmen musste, hin und wieder drei oder vier Sätze der siebensätzigen Suite zu dirigieren. Besondere Abneigung hatte er gegen die Wünsche von Konzertveranstaltern, das Publikum mit einem " happy ending" zu belohnen und daher mit "Jupiter, Bringer of Jollity" zu enden: "Im wirklichen Leben ist das Ende überhaupt nicht glücklich."

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Peter Kislinger