Kunstwerke von Dede

ORF/CLAUDIA GSCHWEITL

Leporello

Pflaster für die Kunst

Zu Besuch beim Street Art Künstler Dede in Tel Aviv

Tel Aviv ist eine Stadt, die niemals schläft - so lautet zumindest das Klischee. Doch neben ihrem Ruf als Partymetropole erweist sich Tel Aviv auch als hervorragender Nährboden für unerlaubte Kunst im öffentlichen Raum. Ein Spaziergang durch die Straßen kommt einem Rundgang durch eine riesige Freiluftgalerie gleich. An nahezu jeder Ecke, jeder Hausmauer, jedem Briefkasten strahlt einem eine bunte Botschaft entgegen. Im Rahmen des Ö1 Schwerpunkts "Nebenan: Israel" hat Leporello den Street Art Künstler Dede besucht.

In Israel könne man nie wissen, was morgen passiere, meint Dede. Nicht nur die Künstler, die Menschen allgemein wären daher ständig damit beschäftigt, Grenzen auszuloten. Während die Stadtverwaltung Tel Avivs noch nicht ganz zu verstehen scheint, was vor sich geht, können Künstler wie er sich munter austoben. Seine Werke stehen stets im Dialog mit der Umgebung und changieren wie das Lebensgefühl der Bewohner zwischen verspielt und hochpolitisch. Die Säulen des großen Busbahnhofs werden bei ihm zu Klopapierrollen, Reste eines Brückenpfeilers zu einem gelben U-Boot, aus einer verlassenen Synagoge blickt ein furchteinflößender Gott. Während des Gaza-Krieges 2014 malte Dede auf den Boden eines Parkplatzes eine riesige, 60 mal 60 Meter große Zielscheibe. Das Markenzeichen von Dede ist das gemalte Heftpflaster, das in allen Größen und Variationen in der ganzen Stadt zu sehen ist. Er hat das Symbol unmittelbar nach seinem traumatischen Dienst in der Armee entwickelt. - Gestaltung: Claudia Gschweitl

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