Stradivari-Geige

APA/AFP/PATRICK KOVARIK

Salzburger Nachtstudio

Bronislaw Huberman

Virtuose der Rettung
Gestaltung: Irene Suchy

Bronislaw Huberman, geboren 1882 im damals russischen, heute polnischen Tschenstochau, gestorben 1947 in der Schweiz, polnisches Wunderkind und Geigenvirtuose, hat als Mitbegründer der paneuropäischen Idee als einer der ersten die Bedrohung Europas durch die Nazis erkannt.

Neben tausenden Briefen, mit denen er an Persönlichkeiten Europas appellierte, schloss sein Plan zur Rettung von mehr als 1.000 Menschen vor der Vernichtung durch die Nazis die Begründung des "Israel Philharmonic Orchestra" ein. Für die Debut-Konzerte konnte er keinen Geringeren als Arturo Toscanini als Dirigenten begeistern.

In Wien war sein Wohnsitz das Schloss Hetzendorf, wo vor ihm einst Beethoven gewohnt hatte, und von wo aus Huberman auch seine politische Arbeit verrichtete.

Irene Suchy zeichnet den Weg des armen Wunderkinds und Schülers von Joseph Joachim nach: Von seinem Debut inmitten der österreichischen Komponistenprominenz, über seine Entwicklung zum überzeugten Europäer und Orchesterorganisator. Briefzitate und Interviews mit seinem Sohn und seinem Filmbiografen, sowie Stimmen der von ihm Geretteten ergeben ein plastisches Bild Hubermans, der 1947 als völlig enttäuschter Mann in der Schweiz starb.

Die Coda von Bronislaws Hubermans abenteuerlicher Lebensgeschichte ist der spektakuläre Raub seiner Stradivari-Geige, die nach Jahrzehnten wieder auftauchte, und gegenwärtig vom US-amerikanischen Geigenvirtuosen Joshua Bell gespielt wird.

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