Leporello

Gesichter im Wald

Heinz A. Pachernegg: Pareidolie - eine Entdeckungsreise

Der Grazer Fotograf Heinz Pachernegg hat sich der "Pareidolie" verschrieben. Der Begriff kommt aus dem Altgriechischen und heißt so viel wie Trugbild oder Schattenbild, womit auch das Phänomen gemeint ist, in unterschiedlichsten Dingen vermeintliche Gesichter oder bestimmte Gegenstände zu erkennen. Für Heinz Pachernegg bedeutet Pareidolie - bei entsprechendem Licheinfall und aus der richtigen Perspektive gesehen - das Bild dahinter zu erkennen.

Als Experimentierfeld für diese Disziplin hat sich Pachernegg die freie Natur mit ihren natürlich gewachsenen Hölzern ausgewählt. Dabei streift er nicht nur durch die steirischen Wälder, um in unscheinbaren Baumstamm- und Astfragmenten oder merkwürdigen Rindenstrukturen Rätselhaftes, Mystisches und Zauberhaftes zu entdecken und zu fotografieren. Er reist dafür durch halb Europa und darüber hinaus bis in die Sahara. Für Leporello hat er sein Einsatzgebiet kurzzeitig nach Wien verlegt und sich im Belvedere Schlosspark auf Spurensuche gemacht. Und obwohl hier das Bestreben des Menschen, in die Natur einzugreifen und sie zu regulieren besonders ausgeprägt ist, wird er fündig. Denn auch wenn gestutzt und in Form gebracht wird, setzt sich - zur Freude Heinz Pacherneggs - ab und zu das natürliche Baumwachstum durch. Freilich nicht in dem Ausmaß wie etwa in unberührten, tiefen Wälder, wo er üblicherweise seit Jahren unterwegs ist.

Das Ergebnis dieser ungewöhnlichen Motivsuche ist ein Bilderzyklus von über hundert Naturfotos, der nun in dem großformatigen Bildband "Pareidolie - Geheimnisvolles in Wald und Holz" erschienen ist. Zudem wurden die fantasieanregenden Abbildungen in einem Spezialverfahren direkt auf dünne Holzplatten gedruckt, um sie bis 12. April in der Ausstellung "Pareidolie - eine Entdeckungsreise" in der Grazer Steiermarkhof-Hofgalerie zu zeigen.-
Gestaltung: Ursula Mürling-Darrer

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