Traktor auf dem Feld

APA/HARALD SCHNEIDER

Moment

Vom Stall ins Büro. Beruf: Bauer und Angestellter

Wenn nach Dienstschluss Kühe gemolken und Wiesen gemäht werden müssen. Wie Nebenerwerbsbauern Hof und Zweitberuf unter einen Hut bringen.

In den Salzburger Regionen Tennengau und Pongau sind bis zu 90 Prozent der Landwirte Nebenerwerbsbauern. Viele von ihnen sind in den unterschiedlichsten Berufen beschäftigt. Die meisten Bauern finden ihr Zubrot im Tourismus - sie vermieten Fremdenzimmer und Ferienwohnungen, arbeiten als Skilehrer oder für Seilbahnbetriebe. Die Stallarbeit wird jeweils vor und nach der Arbeit im Büro erledigt, oft springen Familienmitglieder ein. Stressig wird es vor allem, wenn sich die Bauern nach dem Wetter richten müssen. Für die Heu - oder Getreideernte etwa nehmen sich Landwirte oft Urlaub, sie erledigen diese Arbeiten am Wochenende oder bezahlen sogar Dienstleister. Durch den Nebenerwerb spezialisieren sich Bauern häufig auf Bereiche, die weniger arbeitsintensiv sind: Statt Milchkuhhaltung etwa stellen sie auf Mutterkuhhaltung um, im Sommer sind die Tiere auf der Alm. Manche bleiben bei der arbeitsintensiven Direktvermarktung und verkaufen ihre Produkte auf städtischen Märkten. Die Arbeit am Hof und die Tätigkeit in anderen Betrieben erfordert ein hohes Maß an Organisation und Zeitmanagement und führt häufig zu Doppelbelastung und Überforderung. Während manche Landwirte mit den Verdiensten aus den Nebenberufen ihren Hof erhalten, muss für andere die Landwirtschaft an sich rentabel sein. Im Bundesland Salzburg ist die Nebenerwerbslandwirtschaft mit klein strukturierten Betrieben ein Agrarmodell mit Zukunft. In Oberösterreich setzen Bauern auf Vergrößerung der Betriebe - oder sie hören auf.
Nach der Sendung sind die Hörerinnen und Hörer unter 0800 22 69 79 um ihre Meinung zur Lage der Landwirtschaft gefragt.

Gestaltung: Ernst Weber

Moderation und Redaktion: Marie-Claire Messinger

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