Ein schreiendes Baby

AFP/ ADEK BERRY

Punkt eins

Es hört nicht auf zu schreien

Über die Not der Babys.
Gäste: Antonin Svoboda, Filmemacher und Johanna Sengschmid, Hebamme.
Moderation: Elisabeth Scharang.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

"Schreibabys erzählen von traumatischen Erlebnissen. Wir müssen ihnen zuhören," appelliert der Filmemacher Antonin Svoboda.

Der Dokumentarfilm "Nicht von schlechten Eltern" erzählt von der Not der Babys und der Überforderung der Eltern. Regisseur Antonin Svoboda hat sich dafür mit der Kamera in Therapieräume begeben und dort komplexe und hochemotionale Prozesse dokumentiert: Was tun, wenn Mütter keine Bindung zu ihrem Neugeborenen aufbauen können? Wenn Väter an dem andauernden Schreien der Babys verzweifeln? Wenn Neugeborenen nicht zugehört wird?

Antonin Svoboda hat 2009 einen Dokumentarfilm mit dem Titel "Wer hat Angst vor Wilhelm Reich" produziert und die Geschichte 2012 mit Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle als Spielfilm umgesetzt. Reichs Thesen sind auch für diesen Film von großer Bedeutung erzählt der Regisseur: "Eva Reich, die Tochter Wilhelm Reichs, hat in den sechziger und siebziger Jahren weltweit Hebammen ausgebildet. Ihr ging es dabei nicht vordergründig um das Handling des Geburtsvorganges, sondern um ein Verständnis der pränatalen Phase. Sie verfolgte die Frage, wie sehr hier die Möglichkeit einer Mitgestaltung besteht und bemühte sich um eine Art von sanfter Geburtshilfe."

Thomas Harms, einer der Experten in Svobodas neuem Werk, das ab 23. März in den heimischen Kinos zu sehen ist, hat diesen Ansatz in seiner Bremer Praxis zu einer Form von emotionaler Ersthilfe weiterentwickelt, die er seit zwanzig Jahren anbietet. Der Film begleitet Familien durch die schwierige Phase der Therapie und stellt essentielle Fragen:

Was erzählen diese lauthals schreienden Babys?
Was ist pränatal passiert?
Wie sah die Geburtssituation der Eltern aus? Denn mit jeder Geburt klopft für die Eltern die eigene Kindheit wieder an und es vermischen sich Emotionen von Eltern wie von Kindern.
Und wann spricht man von "Schreibabys"?

In Punkt eins diskutiert Elisabeth Scharang mit dem Filmemacher Antonin Svoboda und der Hebamme und Bonding-Kursleiterin Johanna Sengschmid über die Angst der Eltern vor großen Gefühlen, über den Druck, die "perfekte" Geburt und die" perfekte" Erziehung zu gewährleisten und über die Not der sogenannten "Schreibabys".

Wir freuen uns über Ihre Fragen und Kommentare an punkteins(at)orf.at oder live während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 - wie immer kostenlos aus ganz Österreich.

Service

"Nicht von schlechten Eltern" von Antonin Svoboda ist ab 23. März in den österreichischen Kinos zu sehen.
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Über das Schreien

Kontakt zu den Schreiambulanzen in ganz Österreich

Frauengesundheitszentrum in Graz

Ambulanz für Ernährungs-, Still-, Schrei- und Schlafproblematik in den ersten Lebensjahren
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1100 Wien, Kundratstraße 3
Telefon: +43 1 601 91 - 2680
Termine nur nach telefonischer Voranmeldung!
Baby-care-Ambulanz


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Ambulanzzeiten: Montag - Freitag 8:30 - 13:00 Uhr
Eine telefonische Terminvereinbarung ist erforderlich!
Psychosomatische Ambulanz für Säuglinge, Kinder- und Jugendliche


Plattform für Kind und Familie in Tirol

Sendereihe

Playlist

Urheber/Urheberin: John Madara, David White
Titel: You Don't Own Me
Ausführender/Ausführende: Lesley Gore
Länge: 02:33 min
Label: Redwood Records

Urheber/Urheberin: Gustav
Titel: Rettet die Wale
Ausführender/Ausführende: Gustav
Länge: 02:49 min
Label: Mosz (Cargo Records)

Urheber/Urheberin: Ewan MacColl
Titel: The First Time ever I saw your Face
Ausführender/Ausführende: Roberta Flack
Länge: 04:25 min
Label: Pickwick (UK)

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