Bodensee im Winter

DPA/FELIX KÄSTLE

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Fischer gegen Umweltschützer

Ist der Bodensee zu sauber?
Von Benjamin Breitegger

Der Bodensee im Dreiländereck Österreich-Deutschland-Schweiz ist ein beliebter Badesee. Er hat Trinkwasserqualität. Doch das war nicht immer so: Vor 40 Jahren wäre der Bodensee durch Dünger und Schadstoffe aus der Landwirtschaft fast gekippt. Kläranlagen und hohe Reinigungsvorschriften machten den Bodensee wieder zu einem sauberen Gewässer.

Die gute Wasserqualität hat jedoch auch negative Folgen: Es befinden sich wenige Nährstoffe für Fische im Wasser. Berufsfischer können kaum mehr von ihrer Arbeit leben. In den vergangenen Jahrzehnten ist ihr Ertrag drastisch gesunken. Die bei Touristen beliebten Felchen auf Speisekarten stammen nicht immer aus dem Bodensee, sondern oft aus der näheren Umgebung und ausländischen Fischfarmen.

Manche Fischer fordern daher, dass die Reinigungsleistung der Klärwerke zurückgeschraubt wird, damit mehr Nährstoffe in den See gelangen und die Fische wieder wachsen - wogegen sich die Zuständigen wehren: Es würde gegen das EU-Verschlechterungsverbot verstoßen. Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee will das Wasser so sauber wie möglich halten. Aber wo muss der Umweltschutz aufhören? Und welche Lösungen gibt es für die Fischer?

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