Ö1 Kunstsonntag: Überblick

Gewehrsalven, Urknaller, Sprachgewitter: Kein Kunstsonntag für schwache Nerven

Dabei beginnt alles so entspannt: In der Radiosession serviert das Klaviertrio "Triple Ace" mit lässiger Eleganz neu adaptierte Jazz-Standards und klassisch moderne Eigenkompositionen.

Wie Jazzimprovisationen komponiert der in Graz lebende kongolesische Schriftsteller Fiston Mwanza Mujila seine dynamische Prosa-Poesie, die er mit oft schreiender Vehemenz vorträgt. Sein Roman "Tram 83" beispielsweise vergegenwärtigt das chaotisch-brutale Milieu von Minenarbeitern und Glücksrittern in Kongo. Gerade rechtzeitig zur Porträtsendung in den Tonspuren erreichte uns die Nachricht, dass Fiston Mwanza Mujila mit dem Peter Rosegger-Literaturpreis 2018 ausgezeichnet wird.

In den Neuen Texten stellt der Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Klaus Rohrmoser seinen gerade entstehenden Roman "Flüstern" vor. Da trifft ein SS-Mann, der in einem KZ zu Massenerschießungen abkommandiert ist, auf eine Insassin, in der er sich verliebt.

Auch das Hörspiel "Das Frauenunglück - Aberträume von Wesen und Welt" von Peter Pessl im Kunstradio ist ein Stück Erinnerungsarbeit: es kreist um die Nazi-Vergangenheit von Pessls kunstliebendem Architekten-Vater.

Die Jetlag Allstars Radioshow schwänzt diesmal die obligate Zusammenkunft im Ö1-Bügelzimmer und geht strawanzen (!). Am ersten österreichischen Weltraumball wird mit den Weltraumarchitekten Barbara Imhof & René Waclavicek, dem Physiker Norbert Fischer sowie dem Weltraumjuristen Alexander Soucek herumspekuliert: Wem gehört der Mond? Wie schön ist die Raumstation ISS eingerichtet? Sowie, fundamental: Wer hat beim Urknall "ur-geknallt"?

"Treffen sich ein Texaner, ein Engländer und ein Andalusier...". Was wie der Beginn eines Witzes klingt, war die spektakuläre Zusammenarbeit dreier Gitarristen, die 1979 zum ersten Mal gemeinsam auftraten: Larry Coryell, John McLaughlin und der Flamenco-Großmeister Paco de Lucia. In den Milestones erinnert Albert Hosp an ihr legendäres Album "Castro Marin".
Und die Filmglosse Zoom In durchleuchtet Sinn, Unsinn und Geschäftsmodelle mit der Filmkritik im Netz.

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