Das Ö1 Gesundheitsmagazin

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Krebsforschungselite zu Gast in der Steiermark - die Immuntherapie macht Fortschritte

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Welttag für Lupus erythematodes Erkrankte - wenn die Körperabwehr verrückt spielt

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Wird man Krebs jemals heilen können? Man versteht ja die inneren Abläufe in Krebszellen praktisch quasi jeden Monat besser. Welche therapeutischen Fortschritte in der nächsten Zeit zu erwarten sind, darüber diskutieren derzeit einige der profiliertesten und meistzitierten Krebsforscherinnen und -forscher im Stift Seggau in der Steiermark
Krebs ist ja nicht eine Krankheit, sondern es gibt hunderte Varianten.
Der Fokus der Tagung des Ludwig Boltzmann-Institutes für Krebsforschung liegt auf den genetischen Unterschieden. Diese für jeden einzelnen Krankheitsfall zu entschlüsseln, gilt als eine der besten Strategien, um auch hartnäckige und gegen übliche Therapieversuche resistente Krebserkrankungen irgendwann erfolgreich behandeln zu können. Und zwar genau auf das Krankheitsbild des einzelnen Patienten, der einzelnen Patientin abgestimmt. Also weg von einer ungezielten Chemiekeule mit zahlreichen unangenehmen Nebenwirkungen.
Die Krebsforschung ist eine multidisziplinäre Angelegenheit geworden: Von Medizin bis Zellforschung arbeiten viele Naturwissenschaften zusammen, um die komplexen Zusammenhänge von Genetik, Zellbiologie oder Stoffwechsel zu entwirren.
Die im Moment erfolgversprechendsten Ansätze sind unter anderem die sogenannte Immuntherapie und die Erforschung jener Mechanismen, die den Krebszellen ermöglichen, alle "Regulationshürden" zu umgehen.
Im Rahmen der Immuntherapie soll das körpereigene Abwehrsystem wieder gegen die Krebszellen scharf machen. Dabei spielen die Checkpoint-Inhibitoren die zentrale Rolle. Denn die Checkpoints werden von den Krebszellen dazu genutzt, das Immunsystem auszutricksen.
Ein weiterer Ansatz ist die Hemmung von Transkriptionsfaktoren wie STAT3 und STAT5. Damit kann nach ersten Studien das Krebszellwachstum gebremst werden.
Ein Beitrag von Isabella Ferenci.

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Morgen ist wieder Welt-Lupus Tag. Seit 2004 wird jährlich am 10. Mai auf Lupus erythematodes, eine schwere Autoimmunerkrankung, aufmerksam gemacht. Die Übersetzung aus dem lateinischen wäre "Wolfsröte".
Unangenehme Besonderheiten hat dieses Krankheitsbild etliche: Die Ursachen sind nicht restlos geklärt, die Diagnose ist oft schwierig und es gibt zu wenige, nebenwirkungsarme Behandlungsmöglichkeiten.
Der Krankheitsmechanismus ist wiederum klar: das Immunsystem richtet sich gegen körpereigenes Gewebe und löst Entzündungen aus. Dies geschieht vor allem durch Antikörper, die unterschiedliche Gewebe attackieren.
Betroffen sein können Haut, Gelenke, das Nervensystem und innere Organe.
An Lupus erythematodes leiden etwa 50 von 100.000 Personen, es handelt sich also zum Glück um ein seltenes Beschwerdebild. 90 Prozent der Erkrankten sind Frauen. Die Diagnose wird meist zwischen dem 18 und 45 Lebensjahr gestellt.
Nora Kirchschlager hat mit einer Rheumatologin und einer Betroffenen gesprochen.

Service

Infos Krebsforschung:
Interviewpartner:

Prof. DI Dr. Richard Moriggl
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Tel.: 0043/1/250775-622 oder 0043/ 1/ 40160 71210

A. Thomas Look, MD
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Patrick Gunning
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Ludwig Boltzmann Institut für Krebsforschung

Programm der Tagung in Schloss Seggau


Infos Lupus erythematodes:

Barbara Macek
E-Mail
Homepage der Lupus Selbsthilfe

OÄ Privat Dozentin Dr.in Ruth Fritsch-Stork, PhD
Fachärztin für Innere Medizin, Zusatzfach Rheumatologie
OÄ an der 1. Medizinischen Abteilung im Hanusch Krankenhaus
Univ. Prof.in für Rheumatologie an der Sigmund Freud Privatuniversität
Rahlgasse 1
1060 Wien
+43/1/585 3000
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