Leporello

Manifest 53 - Museum in Neupölla

FALKNER im Ö1 Kunstsonntag
Jüdische Familien im Waldviertel

FALKNER im Ö1 Kunstsonntag

"Manifest 53 / Hymnen wider die Mittellage" heißt das Hörspiel, das im Ö1 Kunstsonntag um 23:00 Uhr am Sendeplatz von Radiokunst - Kunstradio zu hören ist. Seine Autorin nennt sich schlicht FALKNER. Falkner promovierte in politischer Psychologie. Seit 2005 schreibt sie Bücher und Manifeste. Und auch das Genre Hörspiel - also die Verbindung von Theater und Radio interessiert sie. Das Hörspiel hat sich erweitert, und zwar um etwas, das vom Radio kommt, aber mittlerweile in der Filmwelt feste Verankerung gefunden hat: dem Geräusche machen - in der Fachwelt "Foley Art" genannt. Geräusch, Musik und eine emotionale Regie ergeben ein dramatisches Ganzes.- Gestaltung: Hans Groiss


Jüdische Familien im Waldviertel

Am Hauptplatz von Neupölla im Waldviertel liegt das erste österreichische Museum für Alltagsgeschichte. In der umfangreichen Dauerausstellung erzählen Alltagsgegenstände vom Leben in der ländlichen Region quer durch die Jahrhunderte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den bisher verdrängten Aspekten der Heimatgeschichte. Gegründet wurde das Museum im Jahr 1997 vom Historiker Friedrich Polleroß, der es bis heute leitet. Am 1. Mai eröffnete er eine Ausstellung über das Schicksal der jüdischen Bevölkerung im Waldviertel nach dem Anschluss. Friedrich Polleroß rekonstruierte im Lauf der Jahre zahlreiche Lebensläufe und trug Fotos und Dokumente zusammen. Außerdem entstanden zahlreiche Zeitzeugeninterviews auf Video. Ein Foto aus dem Jahr 1938 zeigt den Hauptplatz von Gmünd - damals Adolf Hitler Platz. In der Mitte ist das Kaufhaus Schwarz mit einem Warentisch vor dem Geschäft zu sehen. Friedrich und Irma Schwarz wurden 1942 in Maly Trostinec ermordet, ihre Tochter Anna in Auschwitz. Sohn Otto überlebte in Shanghai und kehrte 1949 nach Gmünd zurück. Viele Juden und Jüdinnen wurden von ihren Nachbarn verraten. Die Feindseligkeiten setzten sich auch nach dem Krieg fort. Das Ausmaß des jüdischen Exodus wird auch anhand von historischem Datenmaterial sichtbar, erzählt Friedrich Polleroß. Zur Ausstellung hat er ein 700 Seiten starkes Buch herausgegeben, in dem die Schicksale der jüdischen Waldviertlerinnen und Waldviertler mit zahlreichen Dokumenten und Fotos dargestellt werden. Am kommenden Sonntag führt Friedrich Polleroß um 14 Uhr durch die Ausstellung in Neupölla. Im Anschluß wird das Buch "Jüdische Familien im Waldviertel" präsentiert. Eine weitere Buchpräsentation folgt am 11. Juni im Jüdischen Museum in Wien. - Gestaltung: Sabine Nikolay

Service

Ö1 Kunstsonntag: Radiokunst - Kunstradio
Museum für Alltagsgeschichte in Neupölla
Infos unter T 02988/6220
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