Jane Fonda als Barbarella im Studio

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Diagonal - Radio für Zeitgenoss/innen

Bewegte Jugend! Bewegtes Bild! Das Filmjahr 1968.

Präsentation: Christine Scheucher.

Dass jeder etwas vom Jubiläumskuchen haben will, ist klar und darauf anzuspielen mindestens so inflationär wie die Flut an Jubiläumstexten, die sich dem jugendkulturellen Großereignis 1968 widmet. Es gibt zum einen eine von ehemaligen Protagonist/innen verfasste Erinnerungsliteratur: rastlose Lebensläufe zwischen sozialutopischen Aussteigerträumen, Drogenexzessen und sexuellen Abenteuern mit Popstars.

Mediale Aufmacher wie "Sie teilten Männer und Drogen" begleiten diese Bekenntnisse, womit ziemlich durchsichtig wird, worauf eigentlich spekuliert wird: den Voyeurismus des Spießers! Zum anderen gibt es die nostalgisch verbrämte Nabelschau der Veteranen, die ihre eigene Bedeutung im politischen Geschehen der Zeit für die Nachwelt festhalten wollen.

Und es gibt die Provokateure, die wie Götz Aly in "Unser Kampf 1968" mit waghalsigen Thesen punkten. Aly, der - muss man es hinzufügen - 1968 auch dabei gewesen ist, präsentierte 2008 ein von vermeintlich altersweiser Einsicht diktiertes Werk, das die antiautoritäre Bewegung als Spätfolge des Totalitarismus interpretiert. Was man aus diesen Variationen rund um das Thema 1968 ableiten kann: Die Chronisten der Jugendrevolution haben sich von jeher mit Begeisterung der Arbeit am Mythos hingegeben.

Auch auf der großen Leinwand kann sich der Mythos mitunter entfalten. Wir haben den Filmexperten Alexander Horwath und den Historiker Peter Huemer ins Studio gebeten und uns Kinoklassiker noch einmal angeschaut, die im Revolutionsjahr 1968 erschienen sind. Eine kleine Vorschau: Mit "Spiel mir das Lied vom Tod" inszeniert Sergio Leone einen Western als Oper in Cinemascope und Jean-Luc Godard besuchte die Rolling Stones 1968 in ihrem Londoner Studio, um die Aufnahme ihres Songs "Sympathy for the Devil" filmisch festzuhalten.

Auch die psychedelischen Vibes der Westcoast-Hippies eroberten 1968 die große Leinwand: "Monterey Pop. A concert film" von D. A. Pennebaker dokumentiert, wie Jimi Hendrix seine E-Gitarre am Ende des Songs "Wild Thing" zerstört und hält den Moment fest, in dem Janis Joplin zur Ikone einer Ära geworden ist. Bei uns erleben sie das bewegte Jahr 1968 in der ersten Reihe fußfrei!

Service

SIXPACK Film

Filmarchiv - Filmverschwendung! Ernst Schmidt jr. - Revue eines Unbequemen - 4. Juni, Metro Kinokulturhaus

Sendereihe

Gestaltung

Übersicht

Playlist

Komponist/Komponistin: Jagger
Komponist/Komponistin: Richard
Album: Beggars Banquet
STREET FIGHTING MAN
Ausführende: Rolling Stones
Länge: 02:30 min
Label: London 800084

Komponist/Komponistin: Jimi Hendrix/1942 - 1970
Album: THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE LIVE AT MONTEREY
Titel: Foxy lady/live
Foxey
Ausführende: Jimi Hendrix
Ausführende: Jimi Hendrix Experience /Instrumental
Solist/Solistin: Jimi Hendrix /Gesang, Gitarre m.Begl.
Ausführender/Ausführende: Noel Redding /Bass
Ausführender/Ausführende: Mitch Mitchell /Drums
Länge: 02:00 min
Label: Universal 1745516

Komponist/Komponistin: Ennio Morricone/geb.1928
Bearbeiter/Bearbeiterin: Ennio Morricone (Orchestrierung)
Gesamttitel: SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD / Original Filmmusik
Titel: Addio a Cheyenne
Anderer Gesamttitel: ONCE UPON A TIME IN THE WEST / Original Filmmusik
Leitung: Ennio Morricone
Orchester: Unbekannt
Solist/Solistin: (Whistler) - Alessandro Alessandroni
Länge: 02:38 min
Label: Ariola 610553

Urheber/Urheberin: Novaks Kapelle
Album: Hypodermic Needle / Doing That Rhythm Thing
Titel: Hypodermic Needle
Ausführender/Ausführende: Novaks Kapelle
Länge: 02:00 min
Label: AVRS 21539

Urheber/Urheberin: Amon Düül II
Album: Milestones
Titel: Jailhouse Frog
Ausführender/Ausführende: Amon Düül II
Länge: 02:00 min
Label: Castle Communications ?- MSSCD

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