Gedanken für den Tag
Otto Friedrich über religiöse Sprache
"Haltbar.Achtsam.Gerecht" - Wie heute religiös sprechen? Religiös Sprechende sollten bei den Dichtern in die Schule gehen, da religiöse Rede und Poesie mehr gemein haben, als es den Anschein hat, meint Otto Friedrich, Religionsjournalist bei der Wochenzeitung "Die Furche". - Gestaltung: Alexandra Mantler
1. Juni 2018, 06:56
Die einen pressen das, was zu sagen ist, in 140 Zeichen lange Botschaften. Die andern posaunen privateste Äußerungen in den hintersten Erdenwinkel hinaus. Es ist schwer, einen Satz "haltbar zu machen" (© Ingeborg Bachmann). Aber genau das muss religiöse Sprache können, meint Otto Friedrich, Religionsjournalist bei der Wochenzeitung "Die Furche".
"Und ebenso muss es ihr um Achtsamkeit gehen, um das heilende Wort - Sprache, die nicht verletzt. Oder um Gerechtigkeit - gerade im Reden, in dem Religion daherkommt". Nicht gemeint sei da die technokratische Sprache der Dogmen-Bewahrer, die Religion wie einen juristischen Fall verstehen.
"Aber ebenso geht es nicht um eine religiöse Biedermeier-Moderne: Wellness-Religion lacht uns aus den Titeln der spirituellen Ratgeber entgegen, und ein Gutteil der Sonntagspredigten ist gleichfalls nicht dagegen gefeit. Religiös Sprechende sollten vielmehr bei den Dichtern in die Schule gehen. Religiöse Rede und Poesie haben viel mehr gemein, als es zunächst den Anschein hat".
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Sendereihe
Gestaltung
Playlist
Komponist/Komponistin: Zbigniew Preisner
Gesamttitel: DEKALOG / Soundtrack
Titel: Dekalog V (tw. 2x gespielt!)
Leitung: Zdzislaw Szostak
Solist/Solistin: J. Ostaszewski
Solist/Solistin: A. Modrzejewski
Orchester: Wielka Orkiestra Symfoniczna Polskiego Radia I Telewizji W Katowicach
Solist/Solistin: K. Mastylo
Solist/Solistin: M. Póltorak
Solist/Solistin: E. Towarnicka
Länge: 01:43 min
Label: Pomaton POM CD 018