Neue Wohnform Ragnitz

ARCHITEKTURZENTRUM WIEN, SAMMLUNG

Hundert Häuser

Visionen vom Wohnen

1965 - Neue Wohnform Ragnitz

Die "Neue Wohnform Stadt Ragnitz" ist ein Beispiel für eine Mega-Struktur, wie sie in den 1960er Jahren - mit viel Mut zu utopischem Denken -entwickelt wurden, um auch heute problematischen Phänomenen wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Zersiedelung im ländlichen Raum und Ausdehnung der Städte entgegenzuwirken.

Mitte der 1960er-Jahre wurden Eilfried Huth und Günther Domenig beauftragt, eine Bebauungsstudie für ein Grundstück im Ragnitztal, außerhalb von Graz, zu machen. Der Entwurf, den die beiden vorlegten, sah eine vertikal gestapelte Wohnsiedlung vor, die mit herkömmlichen Vorstellungen von Wohnbau auf den ersten Blick gar nichts gemeinsam hatte: ein technoides Traggerüst mit Wohnvolumina, mit Raumzellen und Versorgungsschächten. Eine Zukunftstadt für den Grazer Vorort Ragnitz! Der schockierte Bauherr nahm von dem Projekt Abstand, nicht ohne die beiden Architekten für ihren visionären Entwurf zu entlohnen. Das Projekt wurde international publiziert und 1969 in Cannes mit dem "Grand Prix" für Urbanismus und Architektur ausgezeichnet. Es war der Grundstein für die Karrieren von Eilfried Huth und Günther Domenig, die ihre Arbeitsgemeinschaft Mitte der 1970er-Jahre beendeten.

Service

Mit der Sendereihe "Hundert Häuser" wird eine Geschichte Österreichs anhand seiner Architektur erzählt - vom Jahr 1918, in dem am 12. November die Erste Republik ausgerufen wurde, bis zur Gegenwart. Für jedes Jahr steht ein historisch bedeutendes, architektonisch spannendes oder eine Epoche prägendes Bauwerk, das in jeweils einem Radiobeitrag porträtiert wird. Zu hören ist die hundertteilige Reihe von Montag bis Donnerstag um 17:25 Uhr, von Mitte Mai bis 12. November 2018.

Sendereihe

Gestaltung

  • Anna Soucek

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