Hundert Häuser

Gebirge aus Beton, Glas, Metall

2008 - Steinhaus

Am Ossiachersee, zwischen Bootsstegen und Schilf, errichtete Günther Domenig 1980 einen Badesteg in Form einer Hand, die ins Wasser greift. Der Steg bildete den Auftakt für ein Vorhaben, das den Architekten, aber auch die Behörden und das Land Kärnten über Jahrzehnte beschäftigen sollte. Das Steinhaus: eine imposante Projektionsfläche aus Beton, Glas und Metall.

"Das Gebäude ist von den Kärntner Gebirgsformen hergeleitet worden", berichtet der Architekt Helmut Rainer-Marinello. Er war viele Jahre Mitarbeiter von Günther Domenig und war in den 1990er Jahren Steinhaus-Projektleiter.

Die Baustelle am Seegrundstück sollte ganz 22 Jahre andauern. Eine Zumutung für die Nachbarn und Nachbarinnen. Margit Steinwender, Betreiberin eines Campingplatzes, hatte so ihre liebe Not mit dem bauwütigen Architekten nebenan. 2008 wurde das Opus Magnum des in Kärnten geborenen und 2012 Architekten Günther Domenig schließlich fertig.

Heute nimmt das Steinhaus in Kärnten einen prominenten Platz ein. Das Land wirbt mit dem Opus Magnum des Kärntner Rebellen, der 2012 verstorben ist. Seit 2014 ist es eine Expositur des Architektur Haus Kärnten, das von Raffaela Lackner geleitet wird. In den Sommermonaten ist es öffentlich zugänglich; ein Großteil der Besucher sind Touristen.

Architektur: Günther Domenig
Fertigstellung: 2008
Adresse: 9552 Steindorf am Ossiacher See, Uferweg 31

Gestaltung: Martina Frühwirth

Service

Mit der Sendereihe "Hundert Häuser" wird eine Geschichte Österreichs anhand seiner Architektur erzählt - vom Jahr 1918, in dem am 12. November die Erste Republik ausgerufen wurde, bis zur Gegenwart. Für jedes Jahr steht ein historisch bedeutendes, architektonisch spannendes oder eine Epoche prägendes Bauwerk, das in jeweils einem Radiobeitrag porträtiert wird. Zu hören ist die hundertteilige Reihe von Montag bis Donnerstag um 17:25 Uhr, von Mitte Mai bis 12. November 2018.

Domenig Steinhaus

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