Schwedensiedlung

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Hundert Häuser

Uppsala in Urfahr

1954 - Schwedensiedlung

Ein verheerendes Hochwasser verschärfte 1954 den gravierenden Wohnungsmangel, der in Linz seit dem Zweiten Weltkrieg herrschte. Fünfzig Fertigteilhäuser, die zwei schwedische Hilfsorganisationen der oberösterreichischen Landeshauptstadt zur Unterbringung Hochwassergeschädigter spendeten, sollten das Problem lindern.

Durch das Hochwasser von 1954 wurden etwa 8.000 Menschen vorübergehend obdachlos, und weitere 5.000 mussten ihre Wohnungen für immer verlassen, weiß die Historikerin Cornelia Daurer vom Stadtarchiv Linz. Hilfe für die Hochwasseropfer kam unter anderem aus Schweden. Die Organisation Rädda Barnen spendet zunächst Geld, um evakuierte Kinder aus Linz zur Erholung aufs Land verschicken zu können. Im weiteren Verlauf des Jahres 1954 entschließt sich Rädda Barnen dann gemeinsam mit dem Schwedischen Roten Kreuz dazu, der Stadt Linz schwedische Fertigteilhäuser zu spenden.

Diese Hilfsaktionen fußten auch auf der Vermittlungsarbeit des österreichischen Staatssekretärs Bruno Kreisky, vermutet Cornelia Daurer. Er hatte die Kriegsjahre und den Holocaust im schwedischen Exil überlebt und war bei der Unterzeichnung des Hilfsvertrags über die zu errichtende "Schwedensiedlung" anwesend. Deren Wege sind benannt nach den Städten Uppsala, Stockholm und Göteborg.

Architektur: unbekannt
Errichtung: 1954
Adresse: 4040 Linz-Urfahr

Gestaltung: Roman Tschiedl

Service

Mit der Sendereihe "Hundert Häuser" wird eine Geschichte Österreichs anhand seiner Architektur erzählt - vom Jahr 1918, in dem am 12. November die Erste Republik ausgerufen wurde, bis zur Gegenwart. Für jedes Jahr steht ein historisch bedeutendes, architektonisch spannendes oder eine Epoche prägendes Bauwerk, das in jeweils einem Radiobeitrag porträtiert wird. Zu hören ist die hundertteilige Reihe von Montag bis Donnerstag um 17:25 Uhr, von Mitte Mai bis 12. November 2018.

Archiv der Stadt Linz

Sendereihe

Gestaltung

  • Roman Tschiedl

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