Wenn die politische Ordnung in Frage gestellt wird

5. September 2018, 13:00

"Sich auf den Staat verlassen können." Das ist wohl die nachvollziehbare Erwartung an das politische Ordnungs-System im Land. Der Staat soll für militärische Sicherheit - also Frieden - sorgen, er soll ein funktionierendes Sozialsystem organisieren, er soll die Wirtschaft regulieren, sodass alle im Wohlstand leben und noch viele andere Wünsche erfüllen.
Und wenn er das nicht leistet, dann sind die Menschen unzufrieden. Oder wie es eine kleine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern - die Staatsverweigerer - machen: Man spricht dem Staat seine Funktion als "demokratisch legitimierte Ordnungs-Macht" ab.
Zu Gast im Studio ist Ilja Steffelbauer, freier Historiker, der sich mit Staatsverweigerung im historischen Kontext beschäftigt.
Um die zeitgemäßen Phänomene einer Ablehnung des Staates zu verstehen, wirft Ilja Steffelbauer einen Blick auf vergleichbare Entwicklungen in der Geschichte. Dazu, sagt er, muss man die Entstehung des Begriffes "Staat" und seine Bedeutung für die Menschen näher erläutern. Außerdem hat die so genannte "Staatsverweigerung" in der Geschichte oft eine andere Bedeutung als heute. Ausgehend davon soll es eine sachliche Betrachtung zur aktuellen "Staatsverweigerer-Szene" geben. Wie viel Staat brauchen wir? Das heißt, wann und warum fühlen sich Menschen vom Staat nicht mehr ausreichend vertreten und leisten Widerstand?

Sendereihe

• Punkt eins