Karl-Marx-Hof

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Hundert Häuser

Rostrote Ikone des Roten Wien

1930 - Karl-Marx-Hof

Seit es ihn gibt, wohnt Doris Nasty im Karl-Marx-Hof. Die heute 89-Jährige zog damals mit ihren Eltern und ihren zwei Schwestern in eine der damals 1.382 Wohnungen. Ihr Vater war ein Elektroingenieur, sie selbst nähte schon als Kind gerne und wurde Schneidermeisterin. "Es war wunderbar im Hof zu spielen", erinnert sich Doris Nasty. Bis heute lebt sie gerne im Karl-Marx-Hof. Lediglich 18 Prozent der Gesamtfläche sind verbaut. In den Höfen befinden sich Spielplätze und Grünanlagen.

"Wenn wir einst nicht mehr sind, werden diese Steine für uns sprechen." Mit diesen Worten eröffnete 1930 der damalige Bürgermeister Karl Seitz den Karl-Marx-Hof im 19. Wiener Gemeindebezirk. Der Architekt Karl Ehn war ein Schüler von Otto Wagner und plante die Anlage. Sie ist eine der zahlreichen sozialen Wohnbauten der Stadt Wien. Die Frontseite ist fast 1.200 Meter lang und vier Gassen queren den Bau. Somit gilt er als längster zusammenhängender Wohnbau der Welt.

Architektur: Karl Ehn
Eröffnung: 1930
Adresse: 1190 Wien, Heiligenstädter Straße 86-92

Gestaltung: Jakob Fessler

Service

Mit der Sendereihe "Hundert Häuser" wird eine Geschichte Österreichs anhand seiner Architektur erzählt - vom Jahr 1918, in dem am 12. November die Erste Republik ausgerufen wurde, bis zur Gegenwart. Für jedes Jahr steht ein historisch bedeutendes, architektonisch spannendes oder eine Epoche prägendes Bauwerk, das in jeweils einem Radiobeitrag porträtiert wird. Zu hören ist die hundertteilige Reihe von Montag bis Donnerstag um 17:25 Uhr, von Mitte Mai bis 12. November 2018.

Karl-Marx-Hof im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie

"Das Rote Wien im Waschsalon" bietet Führungen durch den Karl-Marx-Hof an.
Das Rote Wien im Waschsalon Karl-Marx-Hof

Sendereihe

Gestaltung

  • Jakob Fessler

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