Frauen spazieren vor Wächtern in Minsk

AFP/SERGEI GAPON

Betrifft: Geschichte

Terra incognita im Schatten Russlands

Die Geschichte Weißrusslands und seine gegenwärtige Gratwanderung zwischen Ost und West.
Gestaltung: Hanna Ronzheimer

Ab dem Mittelalter war das heutige Weißrussland Teil des litauisch-polnischen Großreichs, am Ende des 18. Jahrhunderts stand es dann zum Teil schon unter russischer Herrschaft. Mit der Gründung der Sowjetunion 1922 wurde der östliche Teil von Weißrussland dann zur sowjetischen Unionsrepublik, die auch ihre eigene Sprache beibehalten durfte.

Der westliche Teil blieb bis 1939 unter polnischer Herrschaft. Erst danach wurde auch der westliche Teil in die Weißrussische sozialistische Sowjetrepublik eingegliedert. Erste Unabhängigkeitsbestrebungen kamen ab den 1980er Jahren auf. Doch ein eigenständiges Land ist Weißrussland erst seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 - wenn man von einem kurzen Zwischenspiel im Jahr 1918 absieht, als nach dem Einmarsch der Deutschen in Minsk für einige Monate eine nominell unabhängige Weißrussische Volksrepublik bestand.

Seit 1994 wird Weißrussland von Präsident Aleksander Lukaschenko regiert, der vor allem für seine autoritäre Regierungshandschrift bekannt ist. "Der letzte Diktator Europas", so sein oft zitierter Beiname, hält Kritiker brutal in Schach, kontrolliert die Medien und manipuliert Wahlen zu seinen Gunsten - so lautete jedenfalls auch bei der letzten Wahl im Jahr 2016 der Vorwurf, bei der zumindest zwei oppositionelle Abgeordnete ins Parlament einziehen konnten.

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