Radiogeschichten

Ein Schelm aus Minsk

Nebenan Weißrussland: "Das Brennesselhaus" von Smizer Wischnjou (Ausschnitt). Aus dem Weißrussischen von Martina Jakobson. Es liest Rafael Schuchter. Gestaltung: Peter Zimmerman

Safa Burschtyn verdient sich seinen Lebensunterhalt mit dem Malen pseudostalinistischer Ölgemälde. Er lebt in Minsk, bis Seltsames geschieht: Ein Handwerker gräbt einen Tunnel durch seine Wohnung, seine Freundin Natascha entführt ihn in die mythischen Sümpfe der weißrussischen Sprache, die Kaktusmafia lässt den Gemüsegarten der Großeltern zuwuchern, ein gelber Garten- zwerg überwacht Safa gleich einem Angehörigen des Geheimdienstes - ob real oder virtuell, jede dieser Gestalten unternimmt den Versuch, Safa davon abzuhalten, seinen Roman zu schreiben. Safa landet schließlich im Künstlerhaus "Tacheles" in Berlin. Immer in seiner Nähe: eine merkwürdig wandelbare weißrussische Oma ...

Smizer Wischnjou, geboren 1973 in Ungarn, studierte Philologie und Journalistik in Minsk. Er ist Autor, Lyriker, Maler und Performancekünstler. Nach seiner Tätigkeit als Lektor und Herausgeber wagte er den Versuch, sich als unabhängiger Verleger des Hauses "halijafy" jenseits der staatlichen Verlage zu etablieren. Wischnjou ist seit den 1990er Jahren einer der prägendsten Autoren in Weißrussland. Er war Mitbegründer von Vereinigungen wie "Bum-Bam-Lit" oder "Schmerzwerk", die in der Literaturlandschaft eine Wiederentdeckung der weißrussischen Sprache auslösten.
Verlag luxbooks

Service

Das Brennesselhaus von Zmicier Vishniou.
Aus dem Weißrussischen von Martina Jakobson.
Verlag luxbooks

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