Männerfaust, in der Unschärfe eine Frau

DPA/JÖRG LANGE

Journal-Panorama

Was tun gegen Frauenmorde?

In Österreich ist die Zahl an Frauenmorden zuletzt angestiegen. Meist werden sie vom Partner oder Expartner begangen, im öffentlichen Diskurs oft als "Beziehungstat" verharmlost.

Gestaltung: Elisa Vass

Frauenmorde kündigen sich in gewalttätigen Beziehungen oft über Jahre an und könnten in vielen Fällen vermieden werden. Trotz guter Gesetze werde zu selten U-Haft gegen Gefährder verhängt, kritisieren Frauenhäuser und Gewaltschutzzentren; außerdem fordern sie mehr Geld für den Opferschutz. Das Innenministerium setzt auf strengere Strafen und möchte die Präventionsarbeit mit den Tätern verstärken; eine Taskforce arbeitet derzeit neue Vorschläge aus.

Doch auch das gesellschaftliche Bewusstsein muss dringend geschärft werden: Allzu gern wird es als Privatsache abgetan, wenn einer Frau in ihren eigenen vier Wänden Gewalt angetan wird; wenn sie getötet wurde, war sie vermutlich selbst daran nicht unschuldig, so der Mechanismus des sogenannten "Victim Blaming". In den seltenen Fällen, in denen Frauen ihre Partner töten, ist der öffentliche Aufschrei viel größer. Sind Frauen in unserer Gesellschaft noch immer weniger wert als Männer?

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