Herbststimmung mit Bäumen und Bodennebel

DPA/HOLGER HOLLEMANN

Vom Leben der Natur

Verzauberte Landschaft und trübe Suppe

Der Meteorologe Manfred Dorninger über den Nebel.
Teil 3: Schönwetter ohne Sonne
Gestaltung: Thomas Thaler
Redaktion: Renate Pliem

Nebel und Hochnebel gehören zu den typischen Wetterphänomenen im Spätherbst. Auf der einen Seite kann der Nebel Landschaften buchstäblich verzaubern. Auf der anderen Seite drückt es auf die Stimmung, wenn oft wochenlang die Sonne nicht zum Vorschein kommt.

Wie die Wolken besteht der Nebel aus unzähligen, winzig kleinen Wassertröpfchen. Sie entstehen, wenn Luft so weit abgekühlt wird, dass der Taupunkt erreicht wird. Die Luft kann dann die in ihr enthaltenen Wassermoleküle nicht mehr halten. Aus gasförmigem Wasserdampf wird - meist an winzigen Staubteilchen - flüssiges Wasser. Anders als bei Wolken, entsteht Nebel direkt am Boden. Feste Gegenstände strahlen ständig Wärme ab und kühlen so aus. Dadurch wird in der Nacht auch die Temperatur der untersten Luftschicht gesenkt. Im Herbst, wenn die Nächte länger werden und die Luft feucht ist, entsteht dabei oft Nebel.
Wird der Nebel sehr dicht, bilden sich größere Tröpfchen, die ausfallen - der Nebel wird "feucht". Wenn die Temperaturen unter null Grad fallen, frieren die winzigen Wassertröpfchen beim Kontakt mit kalten Oberflächen. Es entstehen wunderschöne Raureif-Landschaften.

Manfred Dorninger arbeitet an der schwierigen Prognose derartiger Prozesse. Seine Forschung soll dazu beitragen, etwa Windräder effizienter und sicherer zu machen. Denn wenn Windräder im Nebel vereisen, werden sie unrund und müssen abgestellt werden. Geschieht das nicht, kann es zum Eiswurf kommen. Dabei können Eisbrocken hunderte Meter geschleudert werden und etwa Wanderer gefährden.

Service

Ass.-Prof. Mag. Dr. Manfred Dorninger
Institut für Meteorologie und Geophysik
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Universität Wien

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