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Realistische Zeitkritik aus Russland

"Aufzeichnungen eines Jägers". Von Iwan Turgenjew (200. Geburtstag am 9.11.2018). Aus dem Russischen von Vera Bischitzky. Es liest Michael Dangl. Gestaltung: Julia Zarbach

Ein adeliger Grundbesitzer zieht durch das Land: Er ist auf der Jagd und reflektiert dabei nicht nur über die Schönheit der Natur, sondern vor allem über die Menschen, die ihm begegnen und deren Schicksale. Im Land- und Provinzleben Russlands im 19. Jahrhundert wird dabei vor allem der bittere Alltag der leibeigenen Bauern thematisiert.

Iwan Turgenjews Erzählungen "Aufzeichnungen eines Jägers', erschienen zwischen 1847 und 1852, sind Anklage der Missstände in der Institution der Leibeigenschaft, die der Autor - freilich von der anderen Seite - selbst kannte: 1818 in Orel geboren und aus einer adeligen Familie stammend, erlebte er mit, wie seine Mutter das Gut der Familie mit tausenden Leibeigenen mit großer Härte verwaltete.

Aufgrund der thematischen Brisanz verbot die zaristische Zensurbehörde die erste Ausgabe der "Aufzeichnungen eines Jägers". Erst 1861 wurde die Leibeigenschaft in Russland durch Zar Alexander II. aufgehoben.

Iwan Turgenjews Klassiker wurde von Vera Bischitzky anlässlich seines 200. Geburtstages neu übersetzt.

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Iwan Turgenjew
"Aufzeichnungen eines Jägers"
Aus dem Russischen von Vera Bischitzky
Hanser 2018

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