Susan Philipsz

APA/HERBERT NEUBAUER

Radiokolleg - Positionen in der Kunst

Gustav Metzger (1), Richard Kriesche (2), Brigitte Kowanz (3), Susan Philipsz (4)
Gestaltung: Thomas Mießgang, Nicole Dietrich, Marlene Nowotny

Susan Philipsz - Klangsetzerin des Abwesenden (4)
Susan Philipsz, 1965 geboren in Glasgow, ist Musikerin und Bildhauerin. Sie schafft Lautskulpturen mit den Mitteln von Klang, Raum und Geschichte, trägt Töne und ihre Echos in den öffentlichen Raum ebenso wie in die White Cubes. Wie wirkt Sound auf Gefühl und Erinnerung? Wie verändern Klänge unsere Wahrnehmung von Architektur?

Sie setzt in ihren psychogeografischen Untersuchungen auf ihre eigene Stimme und instrumentale Kompositionen, kreuzt Atmosphären, zersetzt Partituren oder verankert traditionelles Liedgut an ungewöhnlichen Orten, von Supermärkten bis zu Unterführungen. 2010 gewann die Schottin mit "Lowlands" den Turner Preis; erstmals wurde damit die Kunstsparte "Klangkunst" nobilitiert. Philipsz ließ drei Versionen des trauertrunkenen schottischen Seefahrerlieds "Lowlands Away" unter drei Brücke in Glasgow erklingen. In "Study for Strings", 2012, nahm sie Pavel Haas Komposition neu auf, extrahierte aber nur die Passagen Viola und Cello. Die dabei entstandenen Pausen der Stille offenbarten die grausame Leere nach der Ermordung der Musiker im KZ.

Service

https://oe1.orf.at/programm/20181108/532964

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