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Werke im Rückblick

Forever Deix. Der Jubelband
The OWG Diary - Tagebuch einer Galerie

Forever Deix. Der Jubelband

Manfred Deix, der vor zwei Jahren verstorbene Zeichner der schiachsten Nackerbatzln Österreichs, wäre kommenden Februar 70 Jahre alt geworden. Zur Feier der anarchisch-geniale Künstlers hat seine Witwe Marietta schon jetzt einen Bildband herausgegeben: "Forever Deix. Der Jubelband", erschienen bei Ueberreuter, enthält teils unveröffentlichtes Material, private Skizzen, Faxe, frühe Fotos und Comics. Während Deix die gemeinen Menschen gern nackt und reichlich ungeschönt abbildete, verehrte er Auserwählte wie Bruno Kreisky oder die Beach Boys wie Halbgötter. Auch der US-Underground-Comic-Künstler Robert Crumb zählte zu den reinen Herzens Angebeteten. Marietta Deix erinnert sich an ein denkwürdiges Zusammentreffen anlässlich einer Crumb-Ausstellung im Karikatur-Museum Krems.
Im Juni 2016 ist Manfred Deix im Kreise von Marietta und der Katzen in seinem Haus bei Klosterneuburg gestorben. Und hier befinden sich bis heute auch jene Werke, die nicht im neuen Band zum 70. Geburtstag veröffentlicht sind. Es sind beeindruckende Gesichter und Charakterstudien - ein letztes Vermächtnis des Unermüdlichen, der Tag und Nacht zeichnete. Bis zuletzt.- Gestaltung: Christa Eder


The OWG Diary - Tagebuch einer Galerie

Das Büro war so groß wie ein Doppelbett, der Ausstellungsraum nicht merklich größer. Von Mai 2014 bis Dezember 2017 betrieb der aus Sizilien stammende Performancekünstler Salvatore Viviano am Wiener Getreidemarkt die One Work Gallery. Der Name war Programm. Viviano zeigte pro Ausstellung nur ein einziges Werk und verordnete so dem übersättigten Kunstpublikum, dessen Blicke oft nur wenige Sekunden auf einem Kunstobjekt verweilen, gewissermaßen eine Entschleunigungskur. Nach mehr als drei Jahren hat Salvatore Viviano die One Work Gallery geschlossen. Um die Zeit zu dokumentieren, hat der Künstler nun im Harpune Verlag das Buch "The OWG Diary" herausgebracht, das heute Abend im Café Korb präsentiert wird. Es ist kein klassischer Ausstellungskatalog, sondern ein Tagebuch, das Erinnerungen, Anekdoten und persönliche Anmerkungen enthält. Hoffnungsfrohe Jungtalente haben in der One Work Gallery ausgestellt, aber auch etablierte Künstlerinnnen wie die Fotografin und Filmemacherin Friedl Kubelka. 2017 zeigte Kubelka eine Serie ihrer berühmten Jahresporträts, die sie seit 1972 anfertigt. Alle fünf Jahre fotografiert sich die Künstlerin jeden Tag selbst, produziert also ein ganzes Jahr lang täglich ein Selbstporträt. Friedl Kubelkas Jahresporträts sind selten zu sehen. Die Künstlerin versteht das Langzeitprojekt als intime Selbsterkundung, die nicht für das Auge der Öffentlichkeit bestimmt ist. Aus Freundschaft zu Salvatore Viviano hat Kubelka für die One Work Gallery eine Ausnahme gemacht.- Gestaltung: Christine Scheucher

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