Über Fremde und befremdliche Fremdheit

26. November 2018, 13:00

Ein Riss geht durch das Land, der vor wenigen Jahren durch die Diskussion über Flüchtlinge tiefer geworden zu sein scheint. Eine Kommunikation darüber, wie wir Fremde aufnehmen wollen, schien aggressionslos kaum mehr möglich und führte dazu, dass auch Menschen innerhalb des eigenen Kulturkreises einander fremd geworden sind. Konsens wird immer seltener erreicht. Emotional grundierter, lautstark geplärrter Dissens erscheint als der neue Normalzustand.

Einer Welt, die sich im Spannungsfeld von EU-Krise, Migranten, Flüchtlingen, Roboterisierung, Social Media und Boulevardjournalismus immer öfter einer populistischen "mit-uns-oder-gegen-uns"- Politik aussetzt, geht durch die entstandene Schwarz-Weiß Formatierung allmählich der Rest der Farbpalette verloren und führt dazu, dass wir uns nie mehr einig werden, sondern nur noch fremd. Die Journalistin und Autorin Livia Klingl hat für ihr aktuelles Sachbuch "Lauter Fremde" Interviews mit 21 Menschen zum Thema Fremdheit und Fremdsein geführt. Oliver Baier spricht mit ihr darüber und über ihren Erstlingsroman "Der Lügenpresser".

Wenn Sie sich in der Sendung beteiligen möchten: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Service

Livia Klingl: Lauter Fremde! Wie der gesellschaftliche Zusammenhalt zerbricht. Wien: Kremayr & Scheriau, 2017.
Livia Klingl: Der Lügenpresser. Roman. Wien: Kremayr & Scheriau, 2018.

Sendereihe

• Punkt eins

Übersicht

• Lesen mit Ö1