Alte Unterlagen und Fotos von Imre Kormos

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Hörbilder Spezial

Mein widersprüchlicher Stiefgroßvater: Spurensuche nach einem Familienmitglied in der ungarischen Shoa

"Mein Glück ist, dass mich mein Glück nicht verlässt ..." Imre Kormos. Held und Halunke. Eine Spurensuche von Natasa Konopitzky. Teil 2/2

Ich habe Imre Kormos nicht mehr gekannt und nie viel über ihn nachgedacht, bis ich in einer alten Kiste seinen Nachlass fand. Darunter Dankesbriefe an ihn aus den USA, Israel, Australien und Brasilien. Ein alter Ungar namens Miklós schreibt aus Sao Paulo und lobt Imre für seine Selbstlosigkeit, seine unzähligen guten Taten und vergleicht ihn sogar mit einem Heiligen. Im Internet finde ich einen Link zu einem US-amerikanischen Buch. Im Inhaltsverzeichnis gibt es ein Kapitel über ihn: "Imre Kormos, der unbekannte Held der ungarischen Judenrettung und jüdischen Widerstands".

Das war der Beginn meiner mehrjährigen Suche. Ich stieß auf Familiengeheimnisse, fand Zeitzeugen in Ungarn und in den USA und entdeckte verborgenes Archivmaterial. Mit der Zeit konnte ich die außergewöhnliche und abenteuerliche Geschichte eines widersprüchlichen Mannes rekonstruieren, dessen Leben die Geschichte des 20. Jahrhunderts und seiner diktatorischen Regime nachvollziehbar macht. "72 Jahre ist wahrlich kein hohes Alter, aber was ich in dieser Zeit erlebt habe, würde auch für 200 Jahre reichen", schreibt Imre Kormos kurz vor seinem Tod.

Diese Recherche wurde vom Literar-Mechana Projektstipendium Journalismus unterstützt, vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus sowie vom Zukunftsfonds der Republik Österreich.

SprecherInnen: Brigitta Furgler, Florentin Groll, Maria Happel, Michael König, Michael Köppel, Mathias Mamedof, Silvia Meisterle, Alexander Rossi,
Raphael Sas, Alexander Tschernek und die Autorin

Studiotechnik: Ralph Gabriel

Produktion und Soundstücke: Stefan Weber
Redaktion: Elisabeth Stratka und Eva Roither

Sendereihe

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