Praxis - Religion und Gesellschaft

Blut ist billiger als Öl

Indien: Frauen kämpfen um Zutritt zu religiösen Stätten +++ "Blut ist billiger als Öl" - Christinnen und Christen in Nahost unter Druck +++ Religion in der Demokratie - Chance oder Zumutung? - Moderation: Judith Fürst

1. Indien: Frauen kämpfen um Zutritt zu religiösen Stätten

Im Bundesstaat Kerala im Süden Indiens eskaliert derzeit ein Konflikt rund um Religion und Gleichberechtigung. Konkret geht es um den hinduistischen Sabarimala-Tempel, in den bisher Frauen zwischen 10 und 50 Jahren keinen Zutritt hatten. Das ist Diskriminierung, hat der Oberste Gerichtshof in Delhi festgestellt und das Zutrittsverbot aufgehoben. Als tatsächlich einige Frauen unter Polizeischutz den Tempel betraten, kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen im ganzen Land. Alexandra Mantler hat mit Eva Wallensteiner, Indienexpertin der Dreikönigsaktion und der Katholischen Frauenbewegung unter anderem darüber gesprochen, wie sich dieser religiöse Konflikt in der Politik wiederspiegelt und welche Auswirkungen er auf die bevorstehenden Wahlen hat.


2. "Blut ist billiger als Öl" - Christinnen und Christen in Nahost unter Druck

Die Zahl der Christinnen und Christen in der Kriegs- und Krisenregion des Nahen Osten ist in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen. Dabei zählen der Irak, Syrien und der Libanon zu den ältesten Gebieten des Christentums: Die ersten christianisierten Nicht-Juden waren Syrer. Im Lauf der Jahrhunderte entwickelte sich eine Vielzahl orientalisch-christlicher Kirchen. Nun lösen sich diese Gemeinden aber mehr und mehr auf: Ein großer Teil der Kirchenmitglieder ist wegen der instabilen politischen Lage bereits in den Westen geflüchtet, darüber hinaus wurden zahlreiche Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfessionen getötet oder leben als Flüchtlinge im eigenen Land.
Drei hohe christliche Würdenträger waren vor einigen Wochen bei Bundeskanzler Sebastian Kurz und Kardinal Christoph Schönborn zu Gast in Österreich und haben über die Lage der christlichen Gemeinden berichtet: der chaldäisch-katholische Kardinal-Patriarch Louis Raphael Sako aus dem Irak, der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II. aus Syrien und der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Yousef III. Younan aus dem Libanon. - Gestaltung: Maria Harmer


3. Religion in der Demokratie - Chance oder Zumutung?

Der ehemalige Präsident des Deutschen Bundestages, der Sozialdemokrat und bekennende, engagierte katholische Christ Wolfgang Thierse, beschäftigt sich intensiv mit der Rolle der Religion/en in einer demokratischen Gesellschaft. Religionen können Unfrieden stiften, doch sie können andererseits dazu beitragen, die Gesellschaft zu einen und zusammenzuhalten. Das hat Thierse, der in der DDR aufgewachsen ist, auch bei einem Vortrag an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien aufgezeigt. - Gestaltung: Isabella Ferenci

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Katholische Frauenbewegung Österreichs

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