Syrien: Vor dem türkischen Einmarsch?

22. Jänner 2019, 13:00

Ein Viertel bis ein Fünftel von Syrien ist gegenwärtig unter kurdischer Verwaltung. Kurdische Verbände haben entscheidend dazu beigetragen, die terroristische Miliz "Islamischer Staat" (IS) weitgehend zurückzudrängen. Doch auf die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump, die amerikanischen Truppen zurückzuziehen, folgte umgehend die Erklärung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, dann türkisches Militär nach Syrien zu entsenden und die kurdischen Milizen zu bekämpfen.

Der Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger ist vor wenigen Tagen aus dem Norden Syriens zurückgekehrt. Er hat die Region schon mehrmals bereist und auch die Entwicklung in der kurdischen Region Afrin mitverfolgt, die nach fast sechs Jahren Autonomie schon vor einem Jahr türkisch besetzt wurde. Eine der offenen Fragen: Was würde die Türkei mit den tausenden gefangenen IS-Angehörigen tun, die jetzt auf kurdischem Gebiet interniert sind? Johann Kneihs spricht mit Thomas Schmidinger und der Soziologin Rojin Ali darüber, welche Szenarien für den Norden Syriens denkbar sind, und über die Perspektiven und Vorstellungen der kurdischen Bevölkerung sowie der Flüchtlinge aus dem kurdischen Teil Syriens in Österreich.

Wenn Sie sich in der Sendung beteiligen möchten: Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Service

Thomas Schmidinger: Krieg und Revolution Syrisch-Kurdistan. Analysen und Stimmen aus Rojava. Mandelbaum Verlag, 2017

Thomas Schmidinger: Kampf um den Berg der Kurden. Geschichte und Gegenwart der Region Afrin. Bahoe Books, 2018

Österreichische Gesellschaft zur Förderung der Kurdologie/Europäisches Zentrum für kurdische Studien

Sendereihe

• Punkt eins