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Journal-Panorama
Internationaler Gesundheitsfonds in Interessenkonflikten
Der Globale Fonds gegen Aids, Tuberkulose und Malaria mit Sitz in Genf setzt immer mehr auf private Geldgeber - eine nicht unproblematische Praxis.
Gestaltung: Thomas Kruchem
28. Jänner 2019, 18:25
Internationale Organisationen bekommen immer weniger öffentliches Geld. Deshalb setzen sie auf Partnerschaften mit privaten Unternehmen. Dies aber birgt Interessenkonflikte.
Im Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria etwa haben, nach dem Machtantritt Donald Trumps in den USA, Investmentbanker mit schillernder Vergangenheit das Ruder übernommen. Der Fonds kooperiert mit Konzernen wie Coca-Cola und Heineken, deren krankmachende Aktivitäten seinen Zielen krass widersprechen. Mithilfe der in Geldwäscheskandale verwickelten Schweizer Bank Lombard Odier mobilisiert der Globale Fonds neuerdings auch Privatinvestitionen ins Gesundheitswesen armer Länder.
Experten fordern, dass die UN-Mitgliedsstaaten internationale Institutionen endlich wieder angemessen finanzieren, anstatt zentrale Aufgaben immer stärker auf den Privatsektor abzuschieben.