Karl Schwanzer, Architekt+++Radu Jude, Regisseur+++Plattenlabel Gondwana

2. Februar 2019, 17:05

Karl Schwanzer - österreichischer Architekt

Karl Schwanzer gilt als ein herausragende Figur der österreichischen Nachkriegsmoderne. Er prägte eine ganze Generation von Architekt/innen, die sich, wie er, mit radikalen Experimenten und gesellschaftskritischen Zugangsweisen in die Geschichte eingeschrieben haben. Der 1918 geborene Schwanzer gründete 1948 ein eigenes Atelier. Er war Assistent bei Oswald Haerdtl an der Akademie für Angewandte Kunst, Professor für Gebäudelehre und Entwerfen an der TU Wien, später auch Dekan und Gastprofessor an der Universität Riad, Saudi-Arabien, für die er auch einen Masterplan erstellte.
Zahlreiche wegweisende Bauten stammen aus Schwanzers Werkstatt. Einige wurden zu Marksteinen der internationalen Architekturgeschichte: der österreichische Weltausstellungs-Pavillon 1958 etwa, der später als sogenanntes 20-er Haus im Wiener Schweizer Garten wieder aufgebaut wurde - heute als 21er Haus bekannt. Oder das "Philipshaus" am Wiener Berg, das längst als städtebauliches Symbol gilt. Auch mit dem BMW-Headquarter in München und dessen Museum, ein kleeblattartiger Büro-Zylinder, der an einen Vier-Zylinder-Motor erinnert, glückte Schwanzer ein ikonisches Bauwerk. Aktuell erfährt Schwanzer eine Wiederentdeckung. Sein Sohn, Martin Schwanzer, hat den Nachlass des Vaters aufgearbeitet. Daraus entstand etwa auch eine Graphic Novel, die wohl erste Architekten-Biographie in Comic-Form. Gestaltung: Anna Soucek

Der Unbequeme - Regisseur Radu Jude im Porträt

Er ist ein experimentierfreudiger, mutiger Chronist abgründiger Kapitel und Aspekte der rumänischen Geschichte und Gegenwart. Der Regisseur Radu Jude zählt zu den unberechenbarsten Stimmen des jungen europäischen Kinos, selbst Hollywood wurde auf ihn aufmerksam. In seiner Heimat ist er wohl einer der politisch kontroversiellen Regisseure der "Neuen Welle" im rumänischen Film. Ein Porträt von Roman Tschiedl.

Platten-Label Gondwana: Manchesters Talentschmiede für Jazz

Manchester hat sich zu einer bedeutenden Jazz-Stadt entwickelt. Dazu hat Trompeter Matthew Halsall maßgeblich beigetragen. Einerseits hat er sich mit seinem spirituellen Jazz als eines der bedeutenden Jazz-Talente hervorgetan. Andererseits hat er in Manchester mit seiner Plattenfirma Gondwana eine Plattform für junge Künstler - eine Art Talentschmiede - geschaffen. Von dort aus beeinflusst er die britische Jazzszene. Eine seiner großen Entdeckungen ist das Trio GoGo Penguin. Immer wieder findet Halsall neue vielversprechende Musiker wie das Trio Mammal Hands aus Norwich oder die 5-köpfige Band STUFF. aus dem belgischen Gent. Gestaltung: Marlene Küster

Neue Gastkolumnistin 2019: Erich-Fried-Preisträgerin 2017: Teresa Präauer, Schriftstellerin. Kunstkolumne "Bild einer Ausstellung".

Service

Benjamin Swiczinsky, "Schwanzer - Architekt aus Leidenschaft. Drei Jahrzehnte Architektur- und Zeitgeschichte", Birkhäuser Verlag

Stefan Oláh & Ulrike Matzer (Hrsg.), "Karl Schwanzer. Spuren/Traces", Birkhäuser Verlag

Teresa Präauer, Romane "Tier werden" & "Oh Schimmi", beide: Wallstein Verlag

Gondwana Records

Mammal Hands

GoGo Penguin

Schauspielhaus Wien - Termine "Oh Schimmi"

Aus rechtlichen Gründen kann "Diagonals feiner Musiksalon" nicht zum Download angeboten werden.

Sendereihe

• Diagonal