Mit.Schnitt

Musik aus dem RadioKulturhaus. Rachele Andrioli und Rocco Nigro. Gestaltung: Jörg Duit

Sich der Urgewalt süditalienischer Naturerscheinungen zu entziehen, ist kaum möglich. Das haben am 2. März im Großen Sendesaal eindrucksvoll bewiesen: Die kaum 30-jährige Sängerin und Tambour-Spielerin Rachele Andrioli und der aus der gleichen Gegend, nämlich der apulischen Provinz Lecce stammende Akkordeon-Spieler Rocco Nigro.

Erstens: Man kann sich der Insgesamt-Urgewalt, der Innigkeit und Spontaneität dieser südlichen Wesen einfach nicht entziehen; zweitens: Die extrem unterschiedlichen Feuer der beiden Interpreten hat - zusammengegossen - einen noch unwiderstehlicheren, sehr, sehr liebenswerten Cocktail ergeben: Rachele Andrioli, einerseits elegant, von wilder Schönheit, ständig am Überkochen, nichts desto trotz extrem präzise und virtuos. Und Rocco Nigro von einer perfekten Abgestimmtheit und Koordination, die zwar irgendwie kontrollierter oder vielleicht rationaler klingt, aber dennoch an Leichtigkeit und Lächeln nichts zu wünschen übrig lässt.

Man kippt bei all diesen Liedern, die von Freud und Leid der Menschen singen, in eine Art Trance-Modus, wird zwischendurch von Gastspielen Nino Rotas oder sogar Domenico Modugnos aus dem Traum gerissen, lässt seine Gedanken schweifen, findet das Leben einfach schön.

Der Abend war übrigens eine für alle Teilnehmer sehr konstruktiv-erfreuliche Zusammenarbeit zwischen Akkordeonfestival, RadioKulturHaus, Ö1 und nicht zuletzt dem Italienischen Kulturinstitut.

(aufgenommen am 2. März 2019)

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