Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen

Muttertag, Mutter-Kind-Heim, Iftar-Essen, Jean Vanier

Die Wiege des Muttertags - Über die religiösen Wurzeln eines weltweiten Feiertags +++ Schutzhaus in stürmischen Zeiten - Das Mutter-Kind-Heim der Caritas Socialis +++ Ein Festmahl in der Fastenzeit - Bericht von einem Iftar-Essen im Ramadan +++ Ein Pionier der Inklusion - Zum Tod von Jean Vanier +++ Wer ist schon gern ein Schaf? - Bibelessay zu Johannes 10, 27 - 30. - Moderation: Martin Gross

1. Die Wiege des Muttertags - Über die religiösen Wurzeln eines weltweiten Feiertags

Am zweiten Mai-Sonntag ist auch heuer in vielen Ländern der Welt "Muttertag" - ein Anlass, der mit recht widersprüchlichen Emotionen verbunden ist. Die einen begehen ihn bewusst als Ehrentag, freuen sich vielleicht auch, dass die ganze Familie wieder einmal zusammenkommt - oder zumindest über nette Gesten von Angehörigen, die man selten sieht. Andere empfinden den Tag eher als anstößig. Beklagen, da würden Frauen über ihre Gebärfähigkeit definiert oder aus einem antiquierten Blickwinkel betrachtet. Und wieder andere sind einfach traurig, weil sie von ihren Kindern auch heute nichts hören. Wie es scheint, sind die widersprüchlichen Gefühle dem Muttertag sozusagen in die Wiege gelegt worden. Die Tradition kommt aus der von John Wesley im 18. Jahrhundert begründeten Methodistenkirche - und schnell wurde ihrer Urheberin Anna Marie Jarvis klar, welche Ambivalenzen damit verbunden sind. Bis hin zur Geschäftemacherei, die bereits in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts unappetitliche Auswüchse gezeitigt hat - zumindest hat Anna Jarvis das so betrachtet. Brigitte Krautgartner hat mit einer modernen methodistischen Christin, Pastorin Esther Handschin, über deren Gedanken zum Muttertag und über ihren Glauben gesprochen.


2. Schutzhaus in stürmischen Zeiten - Das Mutter-Kind-Heim der Caritas Socialis

Es ist unübersehbar, dass der Muttertag mittlerweile zu einem großteils kommerziellen Vergnügen für Blumenhändler, Restaurants und Ausflugsziele geworden ist. Aber wie feiern Mütter, denen es nicht so gut geht? Etwa in einem Mutter-Kind-Heim der Caritas Socialis? Die Schwesterngemeinschaft - nicht zu verwechseln mit der katholischen Hilfsorganisation Caritas - betreut in Wien ein Übergangsheim für Frauen, die Unglück mit ihrem Partner - oder im Leben gehabt haben. Roberto Talotta war dort.


3. Ein Festmahl in der Fastenzeit - Bericht von einem Iftar-Essen im Ramadan

Am 6. Mai hat, wie schon mehrfach berichtet, auch für die rund 700.000 Muslime in Österreich der weltweit begangene Fastenmonat Ramadan begonnen. Es ist das die religiös wichtigste Zeit für praktizierende Anhängerinnen und Anhänger des Islam. Noch bis zum 4. Juni dürfen sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken - dafür wird dann abendlich vielerorts mit gemeinschaftlichen Mahlzeiten gefeiert, übrigens auch Begegnung und Gastfreundschaft. Isabella Ferenci hat solch ein Fastenbrechen, ein sogenanntes Iftar-Mahl, besucht, zu dem die "Gemeinnützige Privatstiftung Anas Schakfeh" geladen hat.


4. Ein Pionier der Inklusion - Zum Tod von Jean Vanier

Jean Vanier, der Gründer der christlichen "Arche"-Gemeinschaften, ist in der Nacht auf den 7. Mai im Alter von 90 Jahren in Paris gestorben. In den weltweit insgesamt rund 150 "Arche"-Gemeinschaften, von denen es auch zwei in Tirol gibt, leben Menschen mit und ohne geistige Behinderung miteinander in einer Gemeinschaft. Johannes Kaup hat einen Nachruf gestaltet.


5. Wer ist schon gern ein Schaf? - Bibelessay zu Johannes 10, 27 - 30

Es gilt manchen als dasjenige der vier Evangelien, das die poetischste Sprache und Metaphorik hat. Manche halten es auch für das spirituellste Evangelium, das gegen Ende des 1. Jahrhunderts verfasste Johannesevangelium. Wie auch immer man dazu stehen mag - ein Symbol, das sich über die Jahrtausende erhalten und immer mehr ins Bewusstsein eingebrannt hat, prägt jene Stelle aus dem Johannesevangelium, die am vierten Sonntag der Osterzeit in den katholischen Kirchen gelesen wird und in dem es heißt: "Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie." Für LEBENSKUNST hat der katholische Theologe und Judaist Gerhard Langer, er lehrt am Institut für Judaistik der Universität Wien, dazu einen Radioessay gestaltet.

Service

Bibelessay zu Johannes 10, 27 - 30
Caritas Socialis: MUKI
Arche Tirol

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Felix Mendelssohn Bartholdy
Album: DENN ER HAT SEINEN ENGELN BEFOHLEN
Titel: Jauchzet dem Herrn, alle Welt, Psalm 100, op. 69/2
Ausführende: Concentus Vocalis
Leitung: Herbert Böck
Länge: 03:48 min
Label: ORF NÖ CD 201

Komponist/Komponistin: Jean Lhéritier/um 1580-um 1551
Album: PASSION - RESURRECTION / PASSION UND AUFERSTEHUNG
Titel: Surrexit pastor bonus - Responsorium der Matutin für Ostersonntag
Textanfang: Surrexit pastor bonus qui animam suam posuit pro ovibus suis
Anderssprachiger Textanfang: Der gute Hirte ist auferstanden, der sein Leben für seine Schafe gab
Ausführende: stile antico
Ausführender/Ausführende: Helen Ashby /Sopran
Ausführender/Ausführende: Kate Ashby /Sopran
Ausführender/Ausführende: Rebecca Hickey /Sopran
Ausführender/Ausführende: Alison Hill /Sopran (Track 2, 9,11)
Ausführender/Ausführende: Emma Ashby /Alt
Ausführender/Ausführende: Eleanor Harries /Alt
Ausführender/Ausführende: Carris Jones /Alt (Track 2-4, 6,7,12)
Ausführender/Ausführende: Martha McLorinan /Alt
Ausführender/Ausführende: Jim Clements /Tenor
Ausführender/Ausführende: Andrew Griffiths /Tenor
Ausführender/Ausführende: Benedict Hymas /Tenor
Ausführender/Ausführende: James Arthur /Baß (Track 9,11,13)
Ausführender/Ausführende: Will Dawes /Baß
Ausführender/Ausführende: Oliver Hunt /Baß
Ausführender/Ausführende: Matthew O'Donovan /Baß
Länge: 02:26 min
Label: harmonia mundi HMU 807555

Urheber/Urheberin: Traditional
Urheber/Urheberin: Amerika
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: I: Charles Wesley /"Hymns for Children", 1763
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Isaac Watts /II: "Hymns and spiritual Songs"/1707
Urheber/Urheberin: Ananias Davisson /Melodie : "Kentucky Harmony"/1816
Album: AMERICAN ANGELS: SONGS OF HOPE, REDEMPTION AND GLORY - EINE REISE ZU DEN WURZELN DER ANGLOAMERIKANISCHEN GEISTLICHEN VOLKSMUSIK
Titel: Idumea I & Idumea II
Gesamttitel: CROSSING / JENSEITIGES LEBEN
Textanfang: And am I born to die, to lay this body down ?
Ausführende: Anonymous 4
Ausführender/Ausführende: Marsha Genensky /Gesang
Ausführender/Ausführende: Susan Hellauer /Gesang
Ausführender/Ausführende: Jacqueline Horner /Gesang < Solistin in "Idumea I" >
Ausführender/Ausführende: Johanna Maria Rose /Gesang
Länge: 01:49 min
Label: Harmonia mundi USA HMU 907326

Urheber/Urheberin: Traditional
Album: SPIRITUALS & GOSPELS / MAVIS STAPLES UND LUCKY PETERSON
Titel: If I could hear my mother pray again
Solist/Solistin: Mavis Staples /Gesang m.Begl.
Solist/Solistin: Lucky Peterson /Piano
Länge: 04:07 min
Label: Gitanes Jazz 5335622

Komponist/Komponistin: Johann Sebastian Bach/1685 - 1750
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Martin Luther/1483 - 1546
Album: BACH: DAS KANTATENWERK - VOLUME I
* Nr.23 Wir essen und wir leben wohl - Versus 7 / Choral Chor (00:01:10)
Titel: CHRIST LAG IN TODESBANDEN BWV 4 - Kantate am 1.Osterfeiertag (Feria 1 Paschatos)
Solist/Solistin: Barbara Schlick /Sopran
Solist/Solistin: Kai Wessel /Altus
Solist/Solistin: Guy de Mey /Tenor
Solist/Solistin: Klaus Mertens /Baß
Chor: The Amsterdam Baroque Choir
Choreinstudierung: Simon Schouten
Orchester: The Amsterdam Baroque Orchestra
Leitung: Ton Koopman
Länge: 01:20 min
Label: Erato 4509985362 (3 CD)

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