Traditionelle Fronleichnam-Prozession in Hallstatt

APA/NEUMAYR FRANZ

Memo - Ideen, Mythen, Feste

Fronleichnam in Hallstatt

"Der Mann im Salz, der See und der Leib Christi". Ein Streifzug durch den alten Bergbauort Hallstatt und mehrere tausend Jahre Bergbau- und Siedlungsgeschichte. - Gestaltung: Wolfgang Slapansky, Redaktion: Markus Veinfurter

Seit 1623 erlebt Hallstatt jedes Jahr zu Fronleichnam eine Prozession der besonderen Art - oder genauer gesagt: der Hallstädter See. Der kleine Bergbauort ist so beengt, dass er lange Zeit nur per Boot erreichbar war. Also musste auch die Prozession zu Fronleichnam auf das Wasser verlegt werden - religiöses und zugleich touristisches Spektakel.

Hallstatt kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Seit mindestens 3.500 Jahren ist der Salzbergbau in der Region nachweisbar. Das machte den kleinen Ort so bedeutend, dass ein ganzer Abschnitt der sogenannten "Eisenzeit" nach Hallstadt benannt worden ist.
Legendär ist auch ein Fund im Jahr 1734: Aus dem Salz konnte damals der ausgesprochen gut konservierte Leichnam eines Mannes mit Haut, Haar und Kleidung geborgen werden. Damals wurde er umgehend bestattet - heute wird vermutet, dass der "Mann aus dem Salz" bereits lange vor Christi Geburt gelebt hatte.

In der Zeit der Reformation war Hallstatt - wie viele entlegene Bergregionen - vorwiegend protestantisch. In der Gegenreformation mussten daher viele Hallstätterinnen und Hallstätter ihre Heimat verlassen. Heute leben die Konfessionen friedlich miteinander.

Das moderne Hallstatt lebt in erster Linie vom Tourismus - und ist so beliebt, dass in China eine originalgetreue Kopie angelegt wurde. Am katholischen Fest "Fronleichnam" lädt die Reihe "MEMO - Ideen, Mythen, Feste" zum Streifzug durch das "Weltkulturerbe" Hallstatt und durch mehrere tausend Jahre Bergbau- und Siedlungsgeschichte ein.

Sendereihe