Zwei Rosen in pink

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiogeschichten - Neue Literatur aus Österreich

Walter Wagner über Angst und Courage eines Kindes

"Liebeswaisen". Von Walter Wagner. Es liest Harald Bodingbauer. Gestaltung: Daniela Wagner.

"Liebeswaisen" ist die Schilderung des Daseins eines ängstlichen Buben, der in einfachen Verhältnissen aufwächst und einem strengen Vater ausgesetzt ist. Die ersehnten Zeichen von Zuwendung oder Zärtlichkeit gibt es auch durch die Mutter kaum. Bei größeren und kleineren Tragödien bleibt das Kind ungetröstet und - wie auch seine Geschwister - auf sich allein gestellt. "Früh und ungeküsst gingen wir zu Bett", heißt es an einer Stelle im Buch. Schließlich werden die Bände der Winnetou-Trilogie und ein Lexikon zu Rettungsankern, die für das Kind endlich doch auf die Existenz anderer, interessanterer und vielleicht besserer Welten hindeuten. Mit dem Entdecken der Literatur gelingt dem Buben eine beeindruckende und eigenständige Entwicklung seines Selbst.

Der Autor Walter Wagner studierte Französisch und Englisch in Salzburg. 1995 Doktorat in französischer Literaturwissenschaft. Lehrtätigkeiten und Forschungsaufenthalte führten ihn nach England und Frankreich. Seit 2015 Privatdozent für Vergleichende Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Französische Literaturwissenschaft an der Universität Wien.

Veröffentlichungen: "Westbahn", Skizzen, Edition Pangloss (2001). "sternen und stimmen", Lyrik, Resistenz-Verlag (2008). "jährlings verstrichen", Lyrik, Albatros-Verlag (2010). "und dann" Lyrik, Arovell-Verlag (2017). "Liebeswaisen", Prosa, Verlag Nina Roiter (2019).

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Walter Wagner, "Liebeswaisen". Verlag Nina Roiter, 2019

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