Kulturjournal

Ein Museum im Warschauer Ghetto ++ Franzobels Doderer-Bearbeitung im Volkstheater Wien ++ Bauhaus in Ungarn

1. Ghetto-Museum für Warschau
2. "Die Merowinger oder die totale Familie"
3. Bauhaus-Mustersiedlung Budapest

Beiträge

  • Ghetto-Museum für Warschau

    Im Zentrum von Warschau stehen Wohnhäuser auf Massengräbern: Das ausgedehnte Juden-Ghetto, das die Nazis erst einrichteten und später niederbrannten, war Schauplatz massenhaften Sterbens - und wer es überlebte, wurde zumeist früher oder später in Treblinka vergast. Für die rechtsnationale PiS-Regierung in Polen aber, die die Geschichte zu einem Hauptanliegen erkoren hat, gehört der Aufbau eines Ghetto-Museums zum Katalog der angekündigten Neubauten. Jetzt wurden Details des geplanten Ghetto-Museums präsentiert. Wie sehr atmet das Konzept den Geist der PiS-"Geschichtspolitik"?

  • Anna Badora über "Die Merowinger"

    Das Wiener Volkstheater öffnet heute Abend seine Pforten für die letzte Saison von Direktorin Anna Badora. Sie selbst inszeniert die Eröffnungspremiere "Die Merowinger oder Die totale Familie". Heimito von Doderers Roman, 1962 erschienen, wird in einer Bearbeitung von Franzobel gezeigt. Neben Childerich und seinem Gegenspieler Pippin spielen der Psychiater Dr. Horn, der sich auf Wutbehandlung spezialisiert hat, der Schriftsteller Döblinger, eine Art Alter Ego von Doderer und die Firma Hulesch und Quenzel - eine geheimnisvolle weltumspannende Firma - eine wichtige Rolle in der Groteske. Ein Gespräch mit Anna Badora.

  • Bauhaus-Mustersiedlung Budapest

    In Ungarns Hauptstadt finden sich einige Beispiele von Bauhaus-Architektur, die ab Anfang der 30er Jahre entstanden sind und das heutige Stadtbild zieren. Vor allem ein Projekt ist dabei bemerkenswert: In der Napraforgó Straße entwarfen 18 Architekten ab 1930 eine Bauhaus-Mustersiedlung im zweiten Stadtbezirk von Budapest, individuell gestaltete Einfamilienhäuser, die jedes für sich ein Bauhaus-Unikat darstellt. Um das architekturgeschichtliche Erbe des einmaligen Straßenzuges kümmert sich Dr. Gábor Megyeri, der seit 40 Jahren in der Napraforgó Straße wohnt und einen Verein zur Pflege der Bauhaus-Mustersiedlung leitet. An manchen Tagen laden er und seine Ehefrau, deren Großvater das Haus 1931 gekauft hat, Besucher zu einem Rundgang durch ihre eigenen vier Wände sowie die Siedlung ein.

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