Kulturjournal

Martin Kusej im Gespräch ++ Bauhaus in Halle an der Saale ++ Meg Stuart im TQW

1. Martin Kusej über die Hermannsschlacht
2. Bauhaus Meister Moderne
3. Celestial Sorrow

Beiträge

  • Martin Kusej über die Hermannsschlacht

    Seit drei Monaten ist Martin Kusej Burgtheaterdirektor. Die großen Anfangspremieren sind gelaufen, darunter einige seiner Übernahmen aus München und mit einer Auslastung von 84 Prozent zeigt man sich am Haus mehr als zufrieden. Heute Abend findet im Burgtheater die erste eigens für Wien inszenierte Premiere Kusejs statt: Heinrich von Kleists "Hermannsschlacht", in der Kleist 1808 den historischen Sieg des Cheruskerführers Hermann über die Römer im Teutoburger Wald verarbeitet und damit 2000 Jahre in der Geschichte zurückgreift. Das Stück ist nicht unproblematisch, wurde in der Nazizeit als germanisches Heldenepos gefeiert und nach dem Krieg kaum mehr gespielt. Erst Claus Peymann hat es Anfang der 1980er Jahre in Bochum wiederaufgenommen und politisch umgedeutet. Die legendäre Aufführung mit Gert Voss und Kirsten Dene war 1984 auch am Wiener Burgtheater zu sehen. Jetzt spielen Markus Scheumann Hermann und Bibiana als seine Frau Thusnelda. Sie sind Teil eines großen Ensembles, mit dem Kusej das Stück jetzt auf die Bühne bringt. Ein Gespräch mit Martin Kusej.

  • Bauhaus Meister Moderne

    Bis 1933 galt das Kunstmuseum Moritzburg in Halle an der Saale als eines der führenden Häuser für zeitgenössische Kunst in Deutschland. Doch mit der berüchtigten Aktion "Entartete Kunst" im Jahr 1937 ging diese herausragende Sammlung der Klassischen Moderne unwiederbringlich verloren. Darunter waren auch bedeutende Werke von Bauhaus-Künstlern und nicht zuletzt deshalb versucht man jetzt zum 100. Jubiläum des Bauhauses diese Sammlung zu rekonstruieren. Von den rund 150 beschlagnahmten Kunstwerken kehren knapp 40 der verlorenen Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen für kurze Zeit zurück. "Bauhaus Meister Moderne" heißt die Schau, die bis 12.1.2020 zu sehen ist.

  • Celestial Sorrow

    Trauer, schamanische Rituale und Geisterbeschwörung - darum geht es unter anderem in dem performativen Tanzstück "Celestial Sorrow" der amerikanischen Choreographin Meg Stuart, das heute Abend im Wiener Tanzquartier aufgeführt wird. Entstanden ist das Stück bereits 2017 in Zusammenarbeit mit dem indonesischen Künstler Jompet Kuswidananto als Beitrag zum internationalen Kunst-Festival "Europalia". Die Choreographin und der Künstler haben dazu auf der indonesischen Insel Java recherchiert. Die politische Vergangenheit des Landes, schamanische Rituale und traditionelle Tänze sind in das Stück eingeflossen. Die beiden Tänzerinnen Claire Vivianne Sobottke und Jule Flierl sind Teil der Performance.

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