Paul Michael Zulehner

ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Praxis - Religion und Gesellschaft

Der Soziologe Gottes

Der Soziologe Gottes - Paul Michael Zulehner zum 80. Geburtstag +++ Ethik ohne Gott - Österreichs Humanisten wollen gehört werden +++ Rumäniens Roma: Mit Bildung aus der Armut

1. Der Soziologe Gottes - Paul Michael Zulehner zum 80. Geburtstag

Vom "Megatrend Religion" bis zur "Verbuntung der Gesellschaft" - der Pastoraltheologe und Religionssoziologe Paul Michael Zulehner hat wie kein Zweiter den Wandel innerhalb der römisch-katholischen Kirche und von Religiosität im Allgemeinen in den letzten Jahrzehnten begleitet, analysiert und in anschaulichen Bildern und Begrifflichkeiten erklärt. Am 20. Dezember feiert der Theologe seinen 80. Geburtstag, blickt im Praxis-Gespräch mit Alexandra Mantler auf die letzten Jahrzehnte zurück und spricht einmal mehr auch über aktuelle und zukünftige Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft.


2. Ethik ohne Gott - Österreichs Humanisten wollen gehört werden

Vergangene Woche fand in Wien der erste österreichische Humanisten-Kongress statt - er stand unter dem Thema: Ethik ohne Gott. Der Humanistische Verband Österreich sieht sich als Interessensvertretung nichtreligiöser Menschen - rund ein Drittel der Bevölkerung. Offiziell konfessionslos sind gut ein Fünftel der Menschen in Österreich.
Der Humanistische Verband Österreich will nun mehr Mitsprache bei gesellschaftlichen und politischen Fragen, wenn dabei auch Religionsgemeinschaften hinzugezogen werden, wie zum Beispiel beim Ethikunterricht. Vor allem aber besinnt man sich wohl darauf, eigene Angebote zu schaffen und die eigenen Rechte einzufordern. Als Vorbild wird häufig Deutschland genannt, wo allerdings humanistische Verbände als Weltanschauungsgemeinschaft bereits seit 100 Jahren gleiche Rechte wie Glaubensgemeinschaften haben. - Gestaltung: Isabella Ferenci


3. Rumäniens Roma: Mit Bildung aus der Armut

Das Leben in Rumäniens Roma-Dörfern ist nicht einfach, ist geprägt von Armut und Diskriminierung. Zu junge Mütter umringt von ihren Kleinen, die Väter ohne Arbeit. Manche sind Taglöhner, der geringe Lohn reicht nicht zum Leben. Die meisten Kinder gehen nicht in die Schule, es fehlt das Geld für Kleidung und Unterrichtsmaterial. Roma-Kinder sind in der Dorfschule ohnehin nicht willkommen. Eine Verbesserung der Situation könne man nur durch Bildung erreichen, meint der Theologe und Sozialseelsorger Georg Sporschill. Vor vielen Jahren hat der Vorarlberger Jesuitenpater in Osteuropa seine Arbeit mit Straßenkindern begonnen. Seit 2012 engagiert er sich gemeinsam mit seiner Kollegin Ruth Zenkert mit seinem Verein "Elijah" in Rumänien in der Arbeit mit Roma-Familien. 25 Kilometer von der 170.000 Einwohner-Stadt Sibiu entfernt werden verschiedene Dörfer vom Verein "Elijah" betreut: Eine Musikschule gibt es hier nun und eine Tischlerei, Sozialzentren, Gewächshäuser und eine Haushaltsschule. Eine Reportage von Roberto Talotta.

Moderation: Alexandra Mantler

Service

Paul M. Zulehner, "Europa beseelen. Das Evangelium im Ringen um Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit", Verlag Patmos
Paul M. Zulehner, "Naht das Ende des Priestermangels? Ein Lösungsmodell", Verlag Patmos

Paul M. Zulehner
Humanistischer Verband Österreich
Wertestudie zu Religiosität in Österreich
Elijah

Sendereihe

Gestaltung