Protestierendes Kind mit einem Karton mit der Aufschrift "Open Border"

APA/AFP/ELVIS BARUKCIC

Journal-Panorama

Kroatien: Der Fall Madina

Das jüngste EU-Mitgliedsland ist wegen seiner harten Asylpolitik auf dem Prüfstand.
Gestaltung: Bartholomäus von Laffert

Kroatien wird immer wieder für seine rabiaten Zurückweisungen, die sogenannten Push-Backs von Migrant/innen und Flüchtlingen heftig kritisiert: Einreisende können keinen Asylantrag stellen, sondern werden schon an der Grenze von der Polizei aufgegriffen und oft gewaltsam gezwungen, sich nach Serbien oder Bosnien zurückzubegeben.

Am 21. November 2017 wurde in Serbien, wenige Meter hinter der kroatischen Grenze, die sechsjährige Madina aus Afghanistan von einem Zug erfasst, das Kind starb. Die Familie gab an, zuvor von kroatischen Polizisten aufgegriffen und geschlagen worden sei. Man habe sie genötigt, an den Gleisen nach Serbien zurückzugehen. Die kroatischen Behörden bestreiten die Vorwürfe. Madinas Mutter hat beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Klage gegen Kroatien eingereicht, demnächst soll ein Urteil gefällt werden. Was geschah in jener Nacht im November 2017 wirklich?

Sendereihe