Bruno Kreisky

APA

Gedanken für den Tag

Johannes Kunz über Bruno Kreisky

"50 Jahre Ära Kreisky". Johannes Kunz, 1973 bis 1980 Pressesprecher von Bruno Kreisky, erinnert sich an den für die Geschichte Österreichs so prägenden Staatsmann

Nur drei Jahre nachdem er Bruno Pittermann an der Spitze der SPÖ abgelöst hatte, am 1. März 1970, vor exakt 50 Jahren, begann jene Serie von Wahlerfolgen, die Bruno Kreisky in der 13-jährigen Periode bis 1983 zum Kanzler von insgesamt vier sozialdemokratischen Alleinregierungen machte. Zunächst gewann die SPÖ eine relative Mehrheit im Nationalrat und bildete eine von den Freiheitlichen geduldete Minderheitsregierung, die ein neues Wahlrecht beschloss, das kleine Parteien begünstigte.

Die Ära Kreisky war geprägt von zahlreichen Reformen in Wirtschaft und Finanzen, im Straf- und im Familienrecht sowie im Bildungswesen. Ein Geheimnis des Erfolges von Bruno Kreisky, der 1971, 1975 und 1979 bei Nationalratswahlen jeweils eine absolute Mehrheit erzielte, lag neben seiner charismatischen Persönlichkeit in der programmatischen Öffnung der Sozialdemokratie. Kreisky lud die Bürgerinnen und Bürger ein, "ein Stück des Weges" mit der Sozialdemokratie bei der Aufarbeitung des liberalen Nachholbedarfes in der Gesellschaft mitzugehen. Mehr Chancengleichheit und eine Demokratisierung der Gesellschaft, das strebten "Kreisky und sein Team" - wie ein Wahlslogan lautete - mit ihrer Reformpolitik an. Die wichtigsten Exponenten dieses Teams waren Finanzminister Hannes Androsch, Justizminister Christian Broda und Wissenschaftsministerin Herta Firnberg.

Nach der Öffnung der katholischen Kirche beim Zweiten Vatikanischen Konzil, der Studentenbewegung des Jahres 1968 und der Bildung einer sozial-liberalen Koalitionsregierung unter Willy Brandt in der Bundesrepublik Deutschland, war der Zeitgeist in Europa progressiv. Und der erste "rote" Bundeskanzler Österreichs wurde ausgerechnet der aus einer jüdischen Industriellenfamilie stammende "Großbürger" Bruno Kreisky.

"Politik braucht Visionen" - so betitelt sich eine Sammlung von Aufsätzen, Reden und Interviews des Kanzlers. "Politik braucht Visionen" - das beschreibt in der Tat sehr gut den gedanklichen Überbau von Kreiskys Wirken.


Gestaltung: Alexandra Mantler

Service

Kostenfreie Podcasts:
Gedanken für den Tag - XML
Gedanken für den Tag - iTunes

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Franz Schubert/1797 - 1828
Bearbeiter/Bearbeiterin: Gustav Mahler /Orchestrierung/1860 - 1911
Titel: Quartett für Streicher Nr.14 in d-moll DV 810 / Bearbeitung für Streichorchester
* Scherzo, allegro molto - 3.Satz (00:04:19)
Populartitel: Der Tod und das Mädchen
Orchester: Orchestre d'Auvergne
Leitung: Jean Jacques Kantorow
Länge: 04:19 min
Label: Denon 1789

weiteren Inhalt einblenden